Big Data gilt als große Chance, Produkte und Prozesse zu optimieren und Rückschlüsse auf das Verhalten der Gesellschaft zu schließen, die für Weiterentwicklungen in den verschiedensten Bereichen nützlich sind.
Vor allem Unternehmen können somit den Wettbewerb beobachten, Prognosen über ihre Kunden und deren Zufriedenheit treffen, oder ihre Produktionsketten optimal steuern und verbessern – allerdings nur, wenn das Potenzial der digitalen Technologie auch richtig genutzt wird. Viele Unternehmen wissen gar nicht, welche Möglichkeiten die Verarbeitung der komplexen Datenmengen eröffnet, oder sind lediglich nicht in der Lage, die richtigen Daten aus der breiten Menge herauszufiltern und zu analysieren.
Erfolgreiche Beispiele und Chancen für die Zukunft
Mithilfe von Datenbrillen werden Bewegungsabläufe untersucht und aktuelle Staumeldungen über vernetzte Autos und Straßen erstellt. Was vor ein paar Jahrzehnten noch mehr nach Science Fiction und Wunschdenken klang, ist heute dank Big Data schon fast eine Selbstverständlichkeit.
Die Auswertung der heutigen riesigen Datenmengen ermöglicht zukunftsorientierte Analysen, woraufhin Unternehmen Prozesse automatisieren oder ihre vernetzte Infrastruktur mit künstlicher Intelligenz weiterentwickeln, um Arbeitsabläufe anzupassen. In der globalen vernetzten Welt werden die Daten zum Verständnis von Gesamtzusammenhängen genutzt und dienen als Entscheidungsgrundlage für neue Entwicklungen.
In unserer schnelllebigen Zeit sind empirische und erfahrungsbasierte Annahmen längst nicht mehr zuverlässig genug, weshalb viel Wert auf statistische Vorhersagen gelegt wird. Unternehmen, die beispielsweise zur Optimierung ihrer Produktionsketten Sensoren zur Datenübermittlung nutzen, können weitaus nachhaltigere Abläufe einrichten. Um Geschäftsprozesse optimal zu steuern und Arbeitsabläufe anzupassen, sind insbesondere zukunftsorientierte Prognosen wichtig. Diese wettbewerbsfördernden Erkenntnisse können allerdings nur zustande kommen, wenn die Analyse am richtigen Punkt ansetzt – und hier entsteht das Problem bei vielen Unternehmen.
Big Data – und dann? Unternehmen wissen nicht, was sie mit Big Data anfangen sollen
Dass Big Data in aller Munde ist und in den nächsten Jahren weiter den Markt durchdringen wird ist keine Neuigkeit. Umso stärker sind auch Unternehmen unter Druck, Big Data zu nutzen. Doch bevor dieser Schritt gegangen wird, sollte zunächst klar sein, worüber die Analyse überhaupt Aufschluss geben soll, inwiefern die Ergebnisse anschließend umgesetzt werden können und welche internen Kapazitäten zur Verfügung stehen. Doch dieser Schritt zur Findung einer richtigen Strategie wird meist nicht genügend beachtet und so ist es auch nicht verwunderlich, dass ein Großteil der Daten gar nicht richtig genutzt wird. Im Vordergrund muss ein Konzept stehen, das erlaubt, die Daten zu filtern und nur die relevanten Daten zu analysieren.
Ein weiteres Problem besteht in der Zuständigkeit für die Big Data-Analyse: Durch die relativ neue Technologie gibt es noch nicht genügend Fachkräfte, die einen umfassenden Überblick und ausreichend Kenntnisse zu Big Data und der dazugehörigen Verwaltung, Auswertung und Interpretation haben. Auch die internen Abläufe zwischen den betroffenen Abteilungen sind häufig im Voraus nicht ausreichend definiert, weshalb sich die Findung eines eindeutigen Lösungswegs oftmals verzwickt und langwierig gestaltet. Zudem gibt es häufig Unsicherheiten beim Datenschutz, 65 Prozent der befragten Unternehmen geben in der aktuellen Bitkom Studie „Digitale Kundenbeziehung“ sogar an, dass ihre Nutzung von Daten nicht vollständig mit den Datenschutzgesetzen konform gehen. Und auch Big Data-Software ist an einigen Stellen lückenhaft, wodurch bei technischer Umsetzung der Verwaltung und Analyse von Daten teilweise weitere Probleme auftreten.
Das Potenzial von Big Data richtig erkennen und Probleme vermeiden
Big Data nützt nichts, wenn es in ein Unternehmen integriert wird, aber eigentlich niemand weiß wozu. Deshalb ist es unerlässlich mit Fachkräften einen Plan zu erstellen, der die bestehenden Fähigkeiten eines Unternehmens überprüft und ermittelt, wo Verbesserungen nötig sind. Dabei gibt es die Möglichkeiten, entweder eine eigene organisatorische Einheit zu gründen, die für die Datenanalyse, -Verarbeitung und -Optimierung zuständig ist, Freelancer zu engagieren, oder aber Kooperationen einzugehen und gemeinsam mit erfahrenen Technologiepartnern Lösungswege zu entwickeln.
Schulungen der Mitarbeiter sind ebenfalls immer empfehlenswert, um die Möglichkeiten von Big Data ausschöpfen zu können. Eine weitere Alternative ist der Einsatz von Tools mit integrierten Self-Service-Funktionen, die oft schon mit Grundkenntnissen vielfältig angewandt werden können.
Insgesamt kann aber damit gerechnet werden, dass die Big Data-Technologie aufgrund ihrer Vielzahl an Chancen weiterwachsen und damit auch weiterreifen wird. Aufgrund des hohen Bedarfs werden mehr Fachkräfte auf das Themengebiet geschult und spezialisiert, weshalb die korrekte, zielgerichtete Anwendung in den verschiedensten Branchen und Unternehmensgrößen bald schon realisierbar sein wird.