Zahlen zum Computerverkauf gefällig? Gartner und IDC zählen rund 80 Millionen Stück allein im dritten Quartal 2014. Apple rückt vor. Die Ergebnisse im Überblick.
Vor einem Jahr lagen die weltweiten Verkaufszahlen von PCs noch über der aktuellen Marke von 79,4 Millionen im dritten Quartal 2014 verkauften Einheiten. Mikako Kitagawa, Analyst bei Gartner, zieht trotzdem eine positive Bilanz. Die Märkte in Westeuropa und den USA seien gewachsen. In Anbetracht der pessimistischen Prognosen der International Data Corporation (IDC) für 2018 kann das als Erfolgsmeldung gewertet werden. Laut Kitagawa zeigen die aktuellen Zahlen eine schrittweise Erholung der Computerindustrie. Der minimale Gesamtrückgang des PC-Verkaufs um 0,5 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr ist auf den rückläufigen Export in Schwellenmärkte zurückzuführen. Die Erklärung für die geringe Nachfrage in Schwellenländern ist einfach: Menschen, die noch keinen PC besitzen, kaufen sich eher ein günstiges Tablet. Anders in der westlichen Welt: „Die Aufmerksamkeit der Kunden richtet sich langsam wieder auf PCs, da der Markt mit Tablets nun mit 40 bis 50 Prozent gesättigt ist“, erklärt Kitagawa.
Laut Gartner führt aktuell Lenovo mit einem Marktanteil von 19,8 Prozent und einem Absatz von nahezu 16 Millionen Einheiten die Liste der absatzstärksten PC-Hersteller an. Seit dem dritten Quartal im vergangenen Jahr legte das Unternehmen aus China um 11 Prozent zu. HP (17,9 Prozent), Dell (12,8 Prozent) und die Acer Group ( 8,6 Prozent) folgen auf den Plätzen zwei bis vier. Betrachtet man nur den US-amerikanischen oder den asiatischen Markt, ist nicht Lenovo, sondern HP die Nummer eins. Daran würde laut Gartner vermutlich auch die Absicht des US-amerikanischen Technologieriesen, das Unternehmen zu teilen, nichts ändern. Eine Teilung hätte kaum Auswirkungen auf das Geschäftsfeld Personal Computing.
Apple oder Asus?
In Hinblick auf den fünften Platz gehen die Einschätzungen von Gartner und der IDC allerdings auseinander. Laut IDC ist Apple im globalen Vergleich vorgerückt und hat Asus mit einem leichten Vorsprung von Platz fünf verdrängt. Die IDC begründet das mit Apples kontinuierlichem Wachstum und den Preissenkungen. Die Analysten von Gartner sehen dagegen Asus mit einem Marktanteil von 7,3 Prozent auf Platz fünf.
Mit Blick auf den US-amerikanischen Markt kommen Gartner und IDC auf nahezu kongruente Ergebnisse. Apple besetzt hier den dritten Platz mit einem Marktanteil von 13 beziehungsweise 14 Prozent. Desktoprechner liefen in den USA weniger gut, dafür sei die Nachfrage nach tragbaren Geräten seit dem letzten Jahr um 9 Prozent angestiegen, so die IDC.
Trotz aktuell relativ ausgewogener Zahlen sagen die IDC-Prognosen für 2018 nicht nur Deskptop-Rechner, sondern auch Laptops eine düstere Zukunft voraus. Es sei mit einem weltweiten Rückgang zu rechnen. Die Technologie bleibt bis dahin jedoch auch nicht stehen. So sind verschiedene Szenarien denkbar. Matthias Wellendorf schreibt bei Tom’s Hardware beispielsweise: „… vielleicht wird in einem Jahr eine Technik marktreif, deren Leistungsanforderungen so extrem sind, dass sie nur von den großvolumigen Desktop-PCs abgefangen werden können.“