Lesedauer ca. 3 Minuten

Noch sind die Folgen der Corona-Pandemie nicht überschaubar. Klar ist aber bereits jetzt, dass das Virus die digitale Transformation beschleunigt, ganze Geschäftsmodelle auf den Kopf stellt und Trends wie Lieferdienste, Abo-Modelle und die zunehmende Digitalisierung verstärkt. So profitieren zum Beispiel Anbieter von Software-as-a-Service-Angeboten von der aktuellen Situation. Statt eine Software zu kaufen und auf dem privaten Laptop oder im Serverraum eines Unternehmens zu installieren, beziehen Nutzer dabei die Dienstleistung im Abo-Modell über das Internet. Die Vorteile sind sowohl für private Nutzer wie auch Unternehmen vielfältig.

Für die Gesellschaft und Wirtschaft ist der digitale Wandel so grundlegend, wie einst die Erfindung der Dampfmaschine oder die Nutzung des elektrischen Stroms. Heute gewinnt Software an Bedeutung und verdrängt zunehmend die Hardware. Eine industrielle Revolution ist im Gange, von deren Auswirkungen kaum eine Branche unberührt bleibt. Abo-Commerce und die Abo-Economy wachsen und damit die Bereitschaft, Geld für regelmäßige Dienstleistungen im Internet auszugeben. Eine repräsentative Umfrage des Digitalverbandes Bitkom belegt diesen Trend: Demnach hat sich rund die Hälfte aller Online-Shopper schon einmal für ein kostenpflichtiges Abonnement im Internet entschieden.

Software-Dienstleistungen profitieren

Fotos und Dateien in der Cloud zu speichern und von überall jederzeit abrufen zu können, ist für viele Menschen inzwischen selbstverständlich. Digitale Abo-Angebote wie die Streaming-Dienste Netflix und Spotify erfreuen sich großer Beliebtheit. Von diesem Trend profitieren verstärkt auch Software-Dienstleistungen, die sowohl von privaten Nutzern wie auch Unternehmen zunehmend nachgefragt werden. So verzeichnet zum Beispiel aktuell die Fernwartungssoftware Teamviewer einen starken Kundenanstieg. Diese und weitere über das Internet bereitgestellte Anwendungen kommen in immer mehr Unternehmen zum Einsatz.

Was die meisten SaaS-Geschäftsmodelle gemeinsam haben: Für die Softwarelizensierung fallen keine Kosten an – die Anwendung wird monatlich im flexiblen Abo-Modell bezogen. Nutzer haben mehrere Vorteile: Der Dienstanbieter ist eine Art Mädchen für alles und kümmert sich um Updates, die Server, die Wartung, die Infrastruktur und die Backups. Die Software ist sofort einsetzbar und läuft in der Regel auf jedem Gerät. Das heißt, auch auf fremden Geräten kann der Nutzer von überall auf dieselbe Software und denselben Speicher zugreifen.

Einfache Skalierbarkeit

Das spart den Unternehmen Kosten bei der Softwarelizenzierung und beim Einsatz von Fachpersonal. So kann sich ein Unternehmen auf das eigentliche Geschäftsmodell konzentrieren. Ein weiterer Vorteil von SaaS-Modellen ist ihre einfache Skalierbarkeit. Wenn das Unternehmen wächst, wächst SaaS einfach mit. Ob 10, 100 oder 1000.000 Kunden, dank der Automatisierung der Abrechnung bleibt der Aufwand für das Unternehmen nahezu gleich. Und dank transparenter und planbarer Kosten hat das Unternehmen die Gesamtbetriebskosten mit SaaS immer im Blick.

Worauf es bei Verkauf an private und Unternehmens-Kunden ankommt: Wichtig ist, dass das Abo-Modell so einfach wie möglich gestaltet ist Ausschlaggebend sind beim Abo-Abschluss die Kosten- und Zeitersparnis für den Nutzer. Verbraucher entscheiden sich dann gerne für eine SaaS-Leistung im Abo, wenn es keine Mindestlaufzeigten gibt. Experten raten deshalb von komplexen Tarifmodellen ab, empfehlen Flexibilität und einen hohen Grad an Freiheit.

Ist Software as a Service sicher?

Und wie steht es um die Sicherheit? Die Sicherheitsvorkehrungen von zertifizierten Rechenzentren übertreffen oft die Sicherheitsvorkehrungen mittelständischer Unternehmen um ein Vielfaches. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch der Standort des Rechenzentrums. In Deutschland sind die Daten durch eines der strengsten Datenschutzgesetze weltweit geschützt.

Früher war Software as a Service ein Teil der Wirtschaft, heute ist Software as a Service ist dabei, die gesamte Wirtschaft umzubauen und lässt einst bewährte Geschäftsmodelle alt aussehen. Beschleunigt wird dieser Trend durch den Ausbau des schnellen Internets und zertifizierter Rechenzentren sowie die Zunahme mobiler Computer. Eine Studie des Unternehmens Strategy Analystics belegt die Entwicklung: Demnach werden laut „Global Smart Home Device Forecast“ bereits 2023 erstmals mehr Smart-Home-Geräte – darunter Lautsprecher, Schlösser und Kameras – verkauft werden als Smartphones.

Auch das Marktforschungsunternehmen Gartner geht davon aus, dass mehr als 80 Prozent der Softwareanbieter ihr Geschäftsmodell von der traditionellen Lizenz und Wartung auf Abonnements umstellen werden. Dadurch zeichnet sich schon der nächste Trend ab: Weil SaaS-Angebote von vielen Anbietern stammen können, ist die Integration der verschiedenen Systeme eine wichtige Aufgabe

Titelbildistockphoto.com/Melpomenem
Alexander Hauk
Alexander Hauk ist Director of Communications DACH bei der Smartfrog & Canary Group. Als Pressereferent, bzw. Pressesprecher und Kommunikator war Hauk zuvor für die Bayerische Ingenieurekammer-Bau, EEW Energy from Waste, Vattenfall und Axel Springer SE tätig. Nach seinem Rundfunkvolontariat arbeitete der Diplom-Politologe zunächst als Journalist für die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Bereits Anfang der 2000er-Jahre gründete er eine Internetplattform für Journalisten und Redaktionen und ist seit dem Exit international als PR-, Kommunikations- und Politikberater tätig. Alexander Hauk ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und im Club der Altstipendiaten der Hanns-Seidel-Stiftung.