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Das Jahr 2016 neigt sich dem Ende zu – und die Techtag-Redaktion blickt mit euch zurück auf zwölf spannende Monate, in denen sich in den Bereichen Share Economy, Start-ups und Digitalisierung so einiges getan hat. Den Auftakt machen die Monate Januar, Februar und März.

Januar: Share Economy, IT-Buzzwords und autonomes Fahren

Was wird aus der Zeitung? Diese Frage haben wir uns hier gleich zu Beginn des Jahres gestellt. Dabei wurde deutlich, dass der sogenannte Roboterjournalismus klassische Redakteure zwar nicht komplett ersetzen, aber die Branche definitiv umkrempeln wird. Feststeht: Journalismus geht uns alle an!

„Also, Leute, behaltet Eure Abos, schließt neue Abos mit Zeitungen ab, die Euch gefallen, auch wenn Ihr Euren eigenen Fetzen Papier dann gar nicht täglich in die Hand nehmt. Es geht um nicht weniger, als um den Erhalt der Pressefreiheit.“ – Susann Mathis

Während Windows 10 mit dem Surface Book und weiteren Tablet-PCs endlich Fahrt aufnahm, erklärte Dr. Christoph Runde, Geschäftsführer des Virtual Dimension Center Fellbach, 2016 zu einem entscheidenden Jahr für Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR). Er sollte recht behalten, wie sich später noch zeigen wird.

Autonomes Fahren
Trotz neuer Innovationen werden fahrerlose Autos noch nicht auf deutschen Straßen zu sehen sein.

Auch selbstfahrende Autos waren im Januar bereits eines der Trendthemen. Sie werden zu 90 Prozent aus Software bestehen und nur zu 10 Prozent aus Hardware. Die Datenverbindung zur Umwelt und in die Cloud sorgt für mehr Komfort und Verkehrssicherheit. Voraussetzung dafür ist jedoch der sichere Umgang mit unseren Daten – ein Thema, das uns in den kommenden Jahren noch häufiger beschäftigen wird.

Und sonst so? Die Share Economy ist vor allem ein Thema für online-affine jüngere Erwachsene und Frauen, Geschäftsreisen sind keineswegs romantisch und übrigens: Sprecht ihr IT? ;)

Februar: CODE_n, Industrie 4.0 und die Kultur des Scheiterns

Vielleicht sollten wir  damit anfangen, dass wir nicht immer gleich die Klügsten sein wollen, die anderen die Welt erklären wie sie wirklich ist. Es muss nicht immer alles geordnet, gesittet und vernünftig zugehen. Ideen und Innovationen entstehen auch aus der Unordnung, der Provokation und der Unvernunft. Sie herauszudestillieren, sie zur Vernunft zur veredeln – das schafft echte Innovation.

Mit diesem Appell beendet Andreas Geldner seinen Artikel, der sich mit der Frage beschäftigt: Kultur des Scheiterns? Oder „The right to be stupid!“? Ein äußerst lesenswerter Beitrag, der aufzeigt, warum Deutschland das Land der Bedenkenträger ist und bleibt.

Dennoch bleibt natürlich gerade in Baden-Württemberg jede Menge Raum für Innovationen. Das bewies unter anderem der neunte Elevator Pitch BW, bei dem es sich mit dem DEHOGA Cup Stuttgart 2016 um ein Special handelte.

Derweil beleuchtete die Studie „Industrie 4.0 – Folgen der deutschen Volkswirtschaft“ die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf Arbeitsmarkt, Wertschöpfung und Produktivität – aber keine Panik: Die langfristigen „Auswirkungen“ müssen nicht unbedingt negativ behaftet sein.

Der PACE Link und die PACE App (Bild: PACE)
Der PACE Link und die PACE App (Bild: PACE)

Werfen wir abschließend noch einen Blick auf Karlsruhe – eine Stadt, die im Februar gezeigt hat, dass sie für die Digitalisierung gewappnet ist. So wurde beispielsweise bekannt, dass das CODE_n new.New Festival im September in die Fächerstadt kommt. Auf Kickstarter startete unterdessen eine Kampagne der PACE Telematics GmbH aus Karlsruhe. PACE verbindet das Auto mit dem Smartphone und macht so Daten über Performance, Fahrverhalten und Verbrauch zugänglich. Das Ziel: Autofahren sicherer, stressfreier und günstiger machen. Ihr seid noch nicht überzeugt von den digitalen Qualitäten Karlsruhes überzeugt? Wir helfen euch dabei! ;)

März: CeBIT, Volocopter und die Industrie im App-Fieber

In zwei Jahren werden wir – davon sind wir überzeugt – Kurzgeschichten und Novellen erstellt können. Ob dies sinnvoll und wirtschaftlich ist, steht auf einem anderen Blatt. Es kommt sicher auf die Art und das Wesen der Geschichte an. Eine Software ist immer nur so schlau wie der, der sie programmiert. Bestimmte Dinge lassen sich nicht in Worte fassen und bestimmte Worte lassen sich nicht in Software packen.“

Zu dieser Einschätzung gelangt Saim Rolf Alkan von aexea im Techtag-Interview zum Thema Roboterjournalismus. Die gute Nachricht für alle Journalisten: Zumindest in absehbarer Zeit wird eine Software den klassischen Redakteur nicht ersetzen können.

Ortswechsel. Von Karlsruhe aus blicken wir für einige Tage nach Hannover, wo die CeBIT 2016 stattfindet. Das Motto „Discover d!conomy“ wurde aus dem Jahr 2015 übernommen und greift erneut die branchenübergreifende Digitalisierung auf. Baden-Württemberg kann in diesem Bereich definitiv punkten. Wie es um den Rest der Welt steht, erfahrt ihr in unserem Messebericht.

Der Volocopter des Karlsruher Startups e-volo © Nikolay Kazakov
Der Volocopter des Karlsruher Startups e-volo © Nikolay Kazakov

Was war sonst im März noch wichtig? B2B-Anwendungen in App-Form erfreuten sich großer Nachfrage, Karlsruher Studenten gewannen den Hackathon, es gab Gartenpatenschaften und das Karlsruher Unternehmen e-volo erhielt die Zulassung für den ultraleichten Volocopter VC200.