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Digitalisierung funktioniert nur mit Erfahrungsaustausch und der richtigen Vernetzung. Aus diesem Grund wurden beim Digitalgipfel 2018 zehn ausgewählte Standorte für digitale Innovationszentren („Digital Hubs“) in Baden-Württemberg präsentiert. Die ausgewählten regionalen Digital Hubs sollen dabei als Teilchenbeschleuniger digitaler Innovationen wirken und unterschiedlichste Kompetenzen, Disziplinen, Ideen und Technologien miteinander verbinden.

Wir haben uns an den Standorten genauer umgehört und präsentieren euch die einzelnen Hotspots. Heute stellt uns Jochen Protzer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald, das Digitalisierungszentrum RESPOND vor.

Guten Tag Herr Protzer, Sie sind Ansprechpartner für das Digitalisierungszentrum RESPOND. Erklären Sie uns doch in ein paar Sätzen Ihre Hauptaufgaben.

Die WFG ist Konsortialführer eines Projekts, das von zahlreichen Kommunen, Körperschaften, Institutionen und nicht zuletzt auch Unternehmen getragen wird. Die WFG versteht sich dabei als organisatorische Drehscheibe, Impulsgeber und auch verbindendes Glied in der digitalen Wertschöpfungskette zwischen den Digital Hub RESPOND und der Region Nordschwarzwald.

Sei es der Breitbandausbau oder das Förderprogramm „Digitale Zukunftskommune@bw“: die Digitalisierung auszubauen hat für Baden-Württemberg einen hohen Stellenwert. Wie digital ist Ihre Region bisher?

Wir im Nordschwarzwald verstehen Digitalisierung als einen Prozess mit vielen Facetten, der alle Lebensbereiche nachhaltig verändern wird.
Wichtig für uns ist es deshalb jetzt die Weichen zu stellen, um die Chancen zu nutzen, die eine digitale Vernetzung speziell für ländliche Räume bietet. Und hierbei wird uns RESPOND helfen.

Digital Hub RESPOND
Jochen Protzer ist Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald und Ansprechpartner für das Digitalisierungszentrum RESPOND. (Bild: Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald GmbH)

Die Region Nordschwarzwald in drei Worten!

Digitales Leben gestalten

Welche Digitalisierungsprojekte stehen in der nächsten Zeit für Ihre Region an?

Selbstredend wird RESPOND natürlich DAS Highlight für die Gesamtregion in den kommenden Jahren sein. Darüber hinaus initiieren zahlreiche Unternehmen mit digitalem Weltmarktführerstatus innovative Ideen im Digitalisierungsbereich am laufenden Band, um das vernetzte Leben und Arbeiten weiterzuentwickeln, auch als erfolgreiche Kooperationsmodelle.

Welche Chancen ergeben sich für Ihre Region durch die Förderung?

Digitalisierung und Ländliche Räume sind Begriffe, die für viele Menschen noch nicht zusammenpassen wollen. Wir schaffen mit RESPOND einerseits eine digitale Infrastruktur für alle am Prozess Beteiligten, also vom High-Tech-Unternehmen über den Handwerker vor Ort bis hin zum interessierten Bürger und bieten damit eine Startrampe für digitale Ideen auf breiter Front.

Mit welchen Projektpartnern wird zusammengearbeitet?

Unser Konsortium ist sehr breit angelegt und umfasst Kommunen, Institutionen, Kammern und natürlich auch interessierte Unternehmen.

Stehen in der Region bestimmte Events in der nächsten Zeit an?

Der WirtschaftsDIALOG 2018 vor wenigen Tagen war quasi der Auftakt in der Öffentlichkeit zu RESPOND. Im Rahmen vom Leuchtturmprojekt RegioHOLZ wurde ein Workshop zum Thema Digitalisierung in der Holzbranche durchgeführt, mit großer Resonanz seitens der Unternehmen. In den folgenden Wochen und Monaten ist ein breiter Partizipationsprozess geplant, um das RESPOND-Projekt passgenau auf die Bedürfnisse der Unternehmen und Akteure zuzuschneiden. Der Förderantrag ging bereits vor Pfingsten an das Wirtschaftsministerium. Der Digital Hub Nordschwarzwald soll ab dem 1. Oktober 2018 starten

MINT-Projekte, Informatikunterricht an Schulen oder Lernfabriken. In Baden-Württemberg gibt es immer mehr Projekte, um Schüler für die digitalisierte Berufswelt fit zu machen. Sind in Ihrer Region Projekte vorgesehen, um den Nachwuchs für digitale Themen zu sensibilisieren?

Sicherlich wird von RESPOND auch der digitale Nachwuchs ganz besonders profitieren. Wie dies allerdings geschehen soll, wird Sache der operativen Ausgestaltung des Projekts sein.

Was sind die langfristigen Digitalisierungsziele der Region Nordschwarzwald?

Es ist nicht zu erwarten, dass die Digitalisierung mit Ende der Projektlaufzeit von RESPOND abgeschlossen sein wird und deshalb sind wir natürlich auch bestrebt, unsere Projektidee ständig weiterzuentwickeln, die Hub-Standorte nachhaltig zu finanzieren, den Anforderungen der Zeit anzupassen und damit den Unternehmen und der Region ein Werkzeug an die Hand zu geben, um Digitalisierung zu leben.