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Remote Working wird immer beliebter. Die Digitalisierung macht’s möglich. Aber was braucht man eigentlich, um mobil arbeiten zu können? Ein Erfahrungsbericht.

Ich bin inzwischen seit über zehn Jahren selbstständig – und somit mein eigener Chef. Ich kann mir meine Arbeitszeit frei einteilen und – was noch viel wichtiger ist – auch den Ort, an dem ich arbeite, selbst bestimmen. Etwa die Hälfte der Zeit verbringe ich in meinem Home Office. Die restliche Zeit arbeite ich in Zügen, Flugzeugen, Hotelzimmern oder vor Ort bei Kunden. Ich habe aber auch schon auf Bali am Strand gearbeitet. Das ist alles kein Problem – die richtige Ausstattung und das entsprechende Mindset vorausgesetzt.

Bei Strom und Internet nichts dem Zufall überlassen

Wenn ihr mobil arbeiten möchtet, müsst ihr zuallererst eine ganz grundsätzliche Regel verinnerlichen: Überlasst nichts dem Zufall!

Als ich 2008 damit angefangen habe, von unterwegs aus zu arbeiten, bin ich mit einer gesunden Portion Optimismus an die Sache rangegangen. Strom? Klar, Steckdosen findet man überall. Internet? Kein Problem, einen WiFi-Hotspot hat doch inzwischen jedes Café. Das war damals ein Trugschluss – und ist es auch heute noch. Ich habe inzwischen schon alles erlebt: Ich war auf einer Internet-Konferenz auf der es kein Internet gab. Ich saß sechs Stunden lang in einem ICE, in dem alle Steckdosen defekt waren. Ich musste mich am Flughafen neben die Mülltonnen stellen, weil dort die einzige Steckdose am Gate war. Selbst in guten Hotels kann es vorkommen, dass man auf dem Schreibtisch zwar an eine Telefonanlage mit Touchscreen gedacht hat, nicht aber an die Stromversorgung. Mit etwas Pech liegt das Zimmer dann auch noch an einer Stelle am Ende des Flurs, wo das WiFi-Signal kaum noch ankommt.

Welche Erkenntnisse lassen sich daraus ableiten? Zunächst solltet ihr euch ein Notebook oder MacBook zulegen, das auf mobiles Arbeiten ausgelegt ist – insbesondere hinsichtlich der Akkulaufzeit. Neuere Modelle bringen es zum Teil auf über zehn Stunden. Damit kommt ihr problemlos durch den Arbeitstag, auch wenn mal für längere Zeit keine Steckdose in Reichweite ist. Analog zur Stromversorgung solltet ihr auch beim Internet immer eine Back-up-Lösung parat haben. Denn wenn etwas Dringendes erledigt werden muss, dann interessiert den Kunden oder Arbeitgeber das Argument „Das Internet hat nicht funktioniert“ nicht. Aus diesem Grund ist ein mobiler WiFi-Hotspot, oder zumindest ein Mobilfunkvertrag der Tethering auf dem Smartphone unterstützt, Pflicht.

Apropos Smartphone: Auf längeren Reisen darf auch eine Powerbank nie fehlen. Inzwischen gibt es sogar Koffer und Taschen, in die die mobilen Ladestationen bereits integriert sind. Glaubt mir: Nichts ist unterwegs schlimmer als ein leerer Smartphone-Akku!

Remote Working: von den Basics zur individuellen Grundausstattung

Notebook und Smartphone – das sind die Basics. Zudem würde ich jedem, der viel unterwegs ist und sich häufig in öffentliche Wifi-Hotspots einwählt, einen VPN-Client wie Freedome empfehlen, der eure Daten zuverlässig schützt.

Und sonst so? Das kommt ganz auf eure Branche an. Letztendlich müsst ihr euch selbst eine individuelle Grundausstattung zusammenstellen, die euren Anforderungen entspricht. Ihr seid irgendwo und euch fällt auf, dass ihr genau jetzt etwas brauchen könntet, es aber nicht dabei habt? Macht euch eine Notiz und fügt es zu eurem „mobilen Büro“ hinzu. Ich habe beispielsweise einen kleinen Koffer (mit integrierter Powerbank), in dem sich dauerhaft alle gängigen Kabel, meine Kamera, eine externe Festplatte, ein Mikrofon, Kopfhörer und Reiseadapter für alle möglichen Länder befinden. Wenn ich los muss, packe ich nur noch mein MacBook ein – und kann mir sicher sein, nichts vergessen zu haben.

Remote Working

 

Bei jemandem, der Logos designt, können statt Kamera und Mikrofon dann eben Stifte und Papier in den Koffer gehören. Bei einem Fotografen mehrere Objektive. Und so weiter. Wichtig ist wie gesagt nur, dass ihr auf alle Eventualitäten vorbereitet seid.

Abschließend noch zwei Tipps von mir. Erstens: Besorgt euch einen Noise-Cancelling-Kopfhörer. Mit diesem könnt ihr selbst an den lautesten Orten ungestört arbeiten. Zweitens: Egal, wo auf der Welt ihr gerade unterwegs seid, mit Starbucks macht ihr nie etwas verkehrt. Es gibt stets guten Kaffee, Strom, WiFi und Sitzgelegenheiten. Der perfekte Ort, um sein mobiles Büro aufzuschlagen.