Metaverse, Gamification und KI – digitale Technologien sind aus dem Bildungsbereich längst nicht mehr wegzudenken. Die LEARNTEC 2023 gibt ihnen vom 23. bis 25. Mai eine Plattform.
E-Learning und technologiegestützte Lernmethoden sind in den vergangenen Jahren immer stärker in den Vordergrund gerückt. Die LEARNTEC in Karlsruhe, Europas größte Fachmesse und Kongress für digitales Lernen, ist seit nunmehr fast drei Jahrzehnten die führende Plattform für die neuesten Trends und Entwicklungen in diesem Bereich.
Bereits im vergangenen Jahr kamen 370 Ausstellende aus 19 Ländern zur LEARNTEC, um 11.000 Bildungsexpert*innen ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen aus dem Bereich digitales Lernen zu präsentieren. Besonders bemerkenswert war die starke Präsenz digitaler Lernkonzepte für den schulischen Bereich: Allein 140 Ausstellende widmeten sich diesem Schwerpunkt.
Und auch in diesem Jahr stellt die LEARNTEC sicher, dass alle relevanten Trends und Innovationen im Bereich des digitalen Lernens abgedeckt werden. Aber wie genau können Technologien wie das Metaverse, Künstliche Intelligenz (KI) oder Virtual Reality (VR) überhaupt in der Bildung genutzt werden?
Bildung im Metaverse
Über das Metaverse wurde in den vergangenen Jahren viel diskutiert, der Durchbruch blieb bislang allerdings noch aus. Und dennoch: Früher oder später wird die virtuelle Welt zur Realität werden, weshalb wir uns besser früher als später mit den daraus resultierenden Möglichkeiten beschäftigen sollten.
Denn in diesem digitalen Paralleluniversum, das von physischen Grenzen unabhängig ist, können dann auch Lernende und Lehrende aus aller Welt zusammenkommen, um Wissen und Erfahrungen zu teilen. Das Metaverse ermöglicht immersives Lernen, bei dem Benutzer*innen in 3D-Umgebungen interagieren, experimentieren und zusammenarbeiten. Dies bietet enorme Möglichkeiten für das Erfahrungslernen und die Entwicklung von Soft Skills, indem Lernende virtuelle Projekte und Aufgaben in Echtzeit durchführen.
Aber auch hybrides Lernen und Home Schooling ließen sich dadurch auf völlig neue Art und Weise umsetzen. So würde beispielsweise die technische Ausstattung von Schulen überhaupt keine Rolle mehr spielen – und der Exkurs ins New Yorker American Museum of Natural History wäre völlig ohne Reisekosten realisierbar.
Learning Ecosystems: Das Individuum steht im Mittelpunkt
Ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen LEARNTEC sind Learning Ecosystems. Dabei geht es um integrative Konzepte, in denen Lerninhalte, Technologien, Menschen und Umgebungen miteinander verbunden sind. Ein Learning Ecosystem ist flexibel und anpassungsfähig und ermöglicht es den Lernenden, ihren eigenen Lernweg zu gestalten.
Dieses Modell unterstützt die Idee des New Learning, einer Bewegung, die den Schwerpunkt auf Selbstbestimmung, Kollaboration und das Lernen im Kontext setzt. Es ist darauf ausgerichtet, den Lernenden zu ermöglichen, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse ständig zu aktualisieren und zu erweitern, um mit der sich schnell verändernden Welt Schritt zu halten.
Wie bereits bei New Work steht auch bei New Learning das Individuum und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt.
Künstliche Intelligenz im Lernprozess
Dieser Tage liest man zwar häufig, dass Hochschulen ihren Studierenden untersagen, Tools wie ChatGPT zu nutzen, aber dennoch spielt die Künstliche Intelligenz (KI) eine zunehmend wichtige Rolle in der digitalen Bildung.
KI-gesteuerte Lernplattformen können personalisierte Lernpfade erstellen, indem sie das Lernverhalten, die Fähigkeiten und Vorlieben des Lernenden analysieren. Sie können auch dabei helfen, Wissenslücken zu identifizieren und maßgeschneiderte Übungen zur Verbesserung bereitzustellen. Darüber hinaus können KI-gestützte Chatbots und virtuelle Tutoren den Lernenden rund um die Uhr Unterstützung bieten und dabei helfen, komplexe Konzepte zu erklären oder häufig gestellte Fragen zu beantworten.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu verstehen, dass KI-basierte Lösungen Lehrkräfte nicht ersetzen, sondern sie vielmehr bei ihrer Arbeit unterstützen sollen. Denn wenn diese sich nicht mehr mit Routineaufgaben beschäftigen müssen, haben sie mehr Zeit, sich ihren Schülerinnen und Schülern zu widmen.
Digitale Bildung: Zukunftsperspektiven
Zweifelsohne bringt die Digitalisierung zahlreiche Herausforderungen mit sich. Herausforderungen, denen wir uns besser früher als später stellen müssen. Denn auch die Zukunft der Bildung liegt in der digitalen Welt – und die Integration neuer Technologien in den Bildungsprozess hat längst begonnen.
Die Erschließung dieser neuen Dimensionen der digitalen Bildung erfordert jedoch ein Umdenken sowohl bei den Bildungsanbietern als auch bei den Lernenden. Die Rolle der Lehrkraft wird sich weiterentwickeln müssen, weg vom reinen Wissensvermittelnden hin zum Lernbegleitenden, der den Lernenden hilft, seinen Weg durch das komplexe Lern-Ökosystem zu navigieren. Gleichzeitig müssen die Lernenden lernen, mehr Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen und die Möglichkeiten, die die digitalen Technologien bieten, effektiv zu nutzen.
Wie das ganz konkret aussehen kann, zeigt die LEARNTEC ab dem 23. Mai, auf der übrigens auch auch die Karlsruher Technik-Initiative technika gemeinsam mit karlsruhe.digital an einem Stand vertreten ist. Im Mittelpunkt steht dabei die Technikbildung an Karlsruher Schulen. Zu bestaunen gibt es unter anderem eindrucksvolle Projekte aus den fischertechnik-AGs, die von den Erfinder*innen vor Ort live vorgestellt werden.