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Über Künstliche Intelligenz (KI) wird viel gesprochen – oft mit Blick in die Zukunft. Dabei kommen viele von uns schon seit Jahren tagtäglich mit der Technologie in Berührung.

Im wissenschaftlichen Sinne ist Künstliche Intelligenz ein Teilgebiet der Informatik, das sich mit den Mechanismen hinter dem intelligenten Verhalten von uns Menschen befasst – mit dem Ziel, Maschinen so zu programmieren, dass sie eigenständig Probleme lösen und sogar Entscheidungen treffen können.

Spricht man ganz allgemein von KI, geht es im Regelfall um Computersysteme, die dazu in der Lage sind, ihre Umwelt zu analysieren – und basierend darauf zu reagieren. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Beim Machine Learning, einem Teilbereich der KI, lernt das System dagegen anhand von Trainingsdaten bestimmte Muster wiederzuerkennen. Deep Learning ist wiederum ein Teilgebiet des maschinellen Lernens, das mit künstlichen neuronalen Netzen (einem dem Gehirn nachempfundenen System von Algorithmen) arbeitet.

Aber wo kommen diese Technologien denn nun zum Einsatz?

Google

Wer im Internet etwas sucht, nutzt dafür mit großer Wahrscheinlichkeit die Suchmaschine Google. Seit Jahrzehnten hilft sie Menschen dabei, online das zu finden, wonach sie suchen. Möglich wird das vor allem durch den Einsatz fortschrittlicher KI-Technologien, denen es gelingt, trotz der immer größer werdenden Datenmengen immer präzisere Suchergebnisse zu liefern.

Social Media

Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt nutzen soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram oder Twitter. Sie teilen Texte, Bilder und Videos – und diskutieren mit anderen. Natürlich werden dabei auch immer wieder fragwürdige Inhalte veröffentlicht, beispielsweise Hassbotschaften, Gewalt, Pornografie oder anderweitig strafbarer Content. Aufgrund der schieren Menge ist es unmöglich, alle Beiträge manuell zu kontrollieren. Aus diesem Grund setzen die Unternehmen hinter den Social Networks seit Jahren Künstliche Intelligenz ein, um problematische Inhalte zu identifizieren und gegebenenfalls direkt zu sperren.

Sprachassistenten

Wer noch vor zehn Jahren in einem Auto einen Sprachassistenten nutzen wollte, dem blieb im Regelfall nichts anderes übrig, als die entsprechenden Befehle auswendig zu lernen. Um beispielsweise die Klimaanlage zu regulieren, musste man „Temperatur 22 Grad“ sagen. Alle anderen Formulierungen erkannte das System nicht.

Moderne Fahrzeuge verstehen sogar Aussagen wie „Mir ist kalt“ und erhöhen dementsprechend die Temperatur. Auch das wäre ohne KI nicht möglich. Egal, ob Alexa, Siri oder Cortana – die smarten Sprachassistenten lernen aus jeder Anfrage und sind inzwischen dazu in der Lage, selbst komplexe sprachliche Muster zuverlässig zu erkennen. Sogar an der Emotionserkennung wird bereits gearbeitet.

Persönliche Empfehlungen

In der Anfangszeit war Werbung im Internet oft ziemlich beliebig – und man stellte sich häufig die Frage, warum man gerade dieses Produkt als Anzeige ausgespielt bekam.

Inzwischen sorgen KI-Algorithmen dafür, dass die Ads personalisiert sind und exakt den Geschmack der jeweiligen Person treffen. Deutlich wird das auch bei den empfohlenen Produkten bei Amazon oder den Film- und Serienempfehlungen bei Netflix. Mit jeder Auswahl, die wir treffen, lernen uns die Systeme besser kennen. Dabei spielen sogar Faktoren wie die Tageszeit eine Rolle, wenn die KI beispielsweise weiß, dass man am Freitagabend eher einen Actionthriller anschaut, während man am Sonntagmorgen Romantik bevorzugt.

Smart Home

Smart Home trägt die „Intelligenz“ quasi schon im Namen. Allerdings muss man differenzieren: Mit einer App die Lampe im Wohnzimmer einzuschalten, ist nicht wirklich smart.

Wenn Smart Home-Anwendungen hingegen unsere Tagesabläufe kennen und beispielsweise um 17:30 die Heizung hochdrehen, weil sie „gelernt“ haben, dass wir unter der Woche um 18 Uhr von der Arbeit kommen, dann ist KI im Spiel.

Künstliche Intelligenz steckt in vielen Dingen

Das waren jetzt nur fünf Beispiele, die zeigen, wie tief verwurzelt KI-Anwendungen bereits heute in unserem Alltag sind. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen: Spam-Filter von E-Mail-Programmen, Autonomes Fahren, Routenplanung – überall kommt KI bereits zum Einsatz.

Dabei gilt: Je mehr Daten wir den Systemen zur Verfügung stellen, desto besser und zuverlässiger arbeiten KI-Anwendungen.