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Am vergangenen Freitag nahmen über 5.200 Zuschauer*innen die Gelegenheit wahr, das InnovationFestival @karlsruhe.digital im Livestream zu verfolgen – und mehr über die Innovationskraft der Technologieregion Karlsruhe zu erfahren. 

Nachdem die Karlsruher Bunte Nacht der Digitalisierung im Jahr 2020 Pandemie-bedingt abgesagt werden musste, riefen deren Initiator*innen kurzerhand das InnovationFestival @karlsruhe.digital ins Leben. Das als Hybrid-Veranstaltung konzipierte Event fand im Medientheater des ZKM statt und wurde per kostenlosem Livestream ins Internet übertragen.

„Das heutige Format hat gezeigt, dass die kreativen Köpfe der Initiative karlsruhe.digital wieder den richtigen Riecher hatten, um die Begeisterung für innovative digitale Projekte, die bei der Bunten Nacht der Digitalisierung so viele Bürger*innen zu den Hotspots der Digitalisierung im gesamten Stadtgebiet hat ausschwärmen lassen, in den virtuellen Raum zu übertragen. Vierstellige Zugriffszahlen aus 16 Ländern sind für den Livestream ein super Ergebnis und es freut mich, dass wir auf das richtige Format gesetzt haben,“ sagte damals Gabriele Luczak-Schwarz, eine der Vorsitzenden der Initiative karlsruhe.digital, im Anschluss an das Event.

Und so ist es wenig verwunderlich, dass das InnovationFestival im Jahr 2021 in die zweite Runde ging. Diesmal fanden sich 60 geladene Gäste im ZKM ein. Die Zahl der Zuschauer*innen im Livestream, die ab 13 Uhr die hochkarätigen Keynotes und Impulsvorträge verfolgten, mehr als verdoppelte sich auf 5.200.

Von We.Network bis Volocopter

Den Keynote-Part eröffnete Martin Hubschneider, Vorstand der CAS Software AG, mit einer Weltpremiere: Mit We.Network soll eine vertrauenswürdige, fair.digitale Alternative zu bekannten sozialen Netzwerken wie Facebook geschaffen werden. Im Mittelpunkt steht der Leitgedanke der digitalen Souveränität. Die Besonderheit: Die stimmberechtigten Aktien der We.NetWork-Plattform sind ausschließlich im Selbsteigentum der Mitgestalter*innen, Partner*innen und Nutzer*innen.

In der zweiten Keynote des Tages widmete sich Markus Losert, CIO / CDO der Stadt Karlsruhe, der neuen Karlsruhe.App. Die Multifunktions-App bündelt zahlrei­che ­kom­mu­nale und privat­wirt­schaft­li­che digitale Dienste, Websei­ten und e-Service­an­ge­bote mit lokalem Bezug. Sie soll den Einwohner*innen Karlsruhes künftig eine einzigartige, mobile Kommunikationsplattform bieten, die sich durch trans­pa­rente, faire ­Nut­zungs­be­din­gun­gen auszeichnet.

Einem völlig anderen Themenkomplex wandte sich Christian Bauer, Chief Commercial Officer der in Bruchsal ansässigen Volocopter GmbH zu: Wie können wir die Mobilität der Zukunft gestalten? Welche Rolle spielen dabei Flugtaxis? Und in welchen Szenarien spielt die sogenannte „Urban Air Mobility“ überhaupt eine Rolle?

Christian Bauer, Chief Commercial Officer der in Bruchsal ansässigen Volocopter GmbH
Christian Bauer, Chief Commercial Officer der Volocopter GmbH, gibt Einblicke in die Welt der Flugtaxis.

Digitale Innovationen aus Karlsruhe und der Region

Neben den Keynotes sind die Impulsvorträge einer der Hauptbestandteile des InnovationFestivals. In diesem Jahr waren im Vorfeld 40 Bewerbungen mit digitalen Transformationsprojekten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung eingegangen, aus denen eine Jury die 13 besten ausgewählt hatte. Auf der Bühne des Medientheaters im ZKM hatten sie nun die Gelegenheit, sich in jeweils zehnminütigen Impulsvorträgen der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Thematisch erwartete die Zuschauer*innen eine bunte Mischung aus allerlei Bereichen: Die autonomen Mini-Busse des Projekts „EVA-Shuttle” kennen viele Karlsruher*innen bereits aus eigener Erfahrung. Das Reallabor „Smart East“ bringt derweil die Energiewende in ein Gewerbegebiet im Karlsruher Osten. Hier soll ein smartes, energieoptimiertes und klimafreundliches Quartier entstehen. Das Start-up cre[ai]tion nutzt Künstliche Intelligenz, um Designprozesse zu optimieren, während GAROMA das Angebot von rund 1000 Karlsruher Restaurants digitalisiert.

Casablanca.AI gab einen Ausblick auf die Zukunft der Videokonferenzen: Mithilfe von KI-Technologien soll auch im virtuellen Raum ein echter Face-to-Face-Kontakt ermöglicht werden. Selbst Themen wie Ballett, die auf den ersten Blick recht analog zu sein scheinen, fanden auf der Bühne des InnovationFestivals ihren Platz: Sophia Lindner, CEO der act’ble GmbH, entwickelt neuartige Ballettschuhe, die die körperliche Belastung der Tänzer*innen drastisch senken sollen – und nutzt dafür modernste 3D-Technologien.

Vom Digitalstandort Karlsruhe in die ganze Welt

Am Ende des InnovationFestivals stand für Thomas Hirth, einer der Vorsitzenden der Initiative karlsruhe.digital und Vizepräsident für Innovation und Internationales am KIT, fest: „Die einzigartige Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist die Voraussetzung für solch tolle Innovationen. Über 5200 Zugriffe während des Livestreams motivieren und spornen uns an, in der Richtung auch weiterzumachen.“