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Muss es denn immer ein fahrerloses Auto oder eine Drohne sein? Nein, sagt Jeffrey Schnapp, CEO der Firma Piaggio Fast Forward, einer Tochter von Piaggio. Neben der weltbekannten Vespa soll nun der sogenannte Lastenträger GITA die mobile Welt revolutionieren. Der Hersteller garantiert die Fähigkeit, bis zu 20 Kilogramm Last zu tragen. Der kleine Racker im kugelförmigen Körper trägt den schweren Inhalt dem Herrchen dann hinterher.

Er ist hellblau gefärbt, hat eine kugelförmige Form und bewegt sich auf zwei Rädern (jeweils 26“) fort. Wie Technology Review berichtet, nimmt der Lastenträger seine Umgebung als eine Wolke aus Punkten wahr. Behilflich sind ihm dabei unzählige Kameras am Gehäuse, die den Raum rund um GITA sowie den -Flur- vor Gita in 3D abbildet beziehungsweise als 360-Grad-Abbild projiziert. Im sicheren Abstand, zirka zwei Meter, folgt er der jeweiligen Person auf -Tritt und Schritt-. Und im Video glückt dieses Unterfangen tatsächlich mit Leichtigkeit.

Datenblatt:

• 1 stereoskopische Kamera
• mehrere Weitwinkel-Kameras
• Laufzeit bis zu acht Stunden
• Aufladung über herkömmliche Steckdose möglich
• Modi: Personen folgen, alleine fahren, Geschwader mit anderen GITAs
• 20 Kilogramm Last
• 37 Kilometer pro Stunde

GITA ist verbraucherfreundlich: Gehen, Joggen, Fahrradfahren

Was umso bemerkenswerter ist: Entwickelt wurde GITA von Piaggio, dem italienischen Unternehmen, welches beispielsweise den Vespa-Roller erfunden hat. Kein Wunder also, das der kleine Racker dem Menschen, so zumindest im Video zu sehen, sehr verbunden ist. Seine Oberseite lässt sich öffnen und mit den besagten 20 Kilogramm Einkauf oder ähnlichem befüllen. Derzeit wird noch in den USA im Geheimen getestet, doch nach erfolgreichem Test, sollen die Zelte im Somerville im US-Bundesstaat Massachusetts abgebrochen werden – ein Rollout auf kommerzieller Ebene ist bereits in Planung. Zudem soll nach erfolgreicher Einführung auch Verbraucher auf die Dienste GITAs zurückgreifen können. „Die Hoffnung ist, dass der Roboter auch bei Verbrauchern Anklang findet, die beim Gehen, Joggen oder Fahrradfahren einen Roboter-Assistenten haben möchten. Dass er dabei auch mithalten kann, zeigt seine Geschwindigkeit von bis zu 37 Stundenkilometern“, schreibt Will Knight in seinem TR-Beitrag. „Es gibt Bereiche, in denen eine Interaktion von Menschen und Robotern sinnvoll ist,“ schließt CEO Jeffrey Schnapp ab.

GITA-und-Vespa-ein-tolles-Paar

GITA-als-Dreirad
KILO ist der große Bruder von GITA. Er kann bis zu 100 Kilogramm Last aufnehmen.

Und Piaggio meint es ernst. Erst vor 18 Monaten hat das Unternehmen die Tochter Piaggio Fast Forward gegründet und will mit ihr neue Arten des Transports entwickeln und testen. „Die Sensoren, Steuerungssysteme und elektrischen Antriebe für den neuen Roboter könnten sich auch in anderen Piaggio-Produkten als wichtig erweisen“, sagt Michele Colannino, der Vorsitzende des Boards. „Außerdem ist GITA eine Art natürliche Erweiterung für die dreirädrigen Roller, die Piaggio für den Gewerbeeinsatz anbietet.“

Wann genau der kommerzielle Start sein wird, hat Piaggio nicht verraten; auch über den Preis hat das Unternehmen noch das Tuch des Schweigens gelegt. Aber ich bin mir sicher, das Ding wird kommen.