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Ohne Teamgeist, Vertrauen und guter Kommunikation geht nichts im Arbeitsalltag, besonders wenn das Arbeitsmodell flexibel und hybrid ist, also aus Präsenzbüro und Homeoffice besteht. Vor allem die Fragen, wie sich Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen verteilt (remote) arbeitenden Mitarbeitern in Zeiten von Remote-Work verbessern lassen, werden seit einiger Zeit rege diskutiert.

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Cloud-Riese Salesforce den Bürokommunikationsdienst Slack übernimmt. Für Salesforce-Chef Marc Benioff ist der Kauf die logische Antwort auf den Trend, von überall auf der Welt arbeiten zu können.

Der Kauf liefert noch eine weitere Antwort. Nämlich die Antwort auf die Frage, wie die Rolle der Kommunikation von Anbietern von Technologien für Remote-Work und Homeoffice häufig interpretiert wird: Ihr Hauptzweck ist es, Arbeitsergebnisse und die Effizienz der Zusammenarbeit zu verbessern.

Das ist aber nur ein Teil des Ganzen: Denn in dezentralen Unternehmensstrukturen lauern Herausforderungen, die sich zwar mit guter Kommunikation lösen lassen – für die Tools wie MS Teams, Zoom oder Slack aber nur bedingt geeignet sind:

  • Wie bleiben Mitarbeiter im Homeoffice Teil des Teams?
  • Wie können Mitarbeiter Konflikte aufarbeiten und lösen, wenn sie verteilt in ihren Homeoffices sitzen?
  • Wie können Mitarbeiter ein besseres Verständnis für die Sichtweise der Kollegen und ein gemeinsames Bild entwickeln?
  • Wie können Mitarbeiter kontextuelles Wissen austauschen?

Warum ist das informelle Gespräch so wichtig?

Der moderne Arbeitsalltag im Homeoffice ist durchdrungen von zahlreichen kommunikativen Werkzeugen, wie den täglichen Stand-ups agil arbeitender Teams, den Social Postings in den sozialen Netzwerken, den intern genutzten Enterprise Social Software-Tools oder gemeinsam bearbeitbarer Dashboards zur kollaborativen Ideenfindung.

Aber: Kommunikation, die rein auf Arbeitsresultate und ergebnisorientierte Zusammenarbeit aus ist, führt in eine Sackgasse. Der Arbeitsalltag braucht neben strukturierter Kommunikation auch informelle Kommunikation, damit Mitarbeiter nicht einfach alleine “vor sich hinarbeiten”.

Erfolg in der Zusammenarbeit gibt es nur mit und dank starker Teams. Und starke Teams brauchen gute Kommunikation und Teamgeist. Fehlen „Wir“-Gefühl und die Möglichkeiten, Wissen auszutauschen, Zusammenhänge zu verstehen, scheitert die Zusammenarbeit.Deshalb braucht es Kommunikationswerkzeuge, die nicht nur der Strukturierung der Nachrichten- und Informationsströme dienen und sich an Resultaten orientieren. Ohne informelle und persönliche Kommunikation besteht die Gefahr, dass Mitarbeiter sich nicht abstimmen, aneinander vorbeireden, vorbeiarbeiten oder – im schlimmsten Fall – gegeneinander agieren.

Sozialer Austausch? Ja, unbedingt!

Im Homeoffice sieht für viele Mitarbeiter die Kommunikation per Videomeeting mit den Kollegen so aus: Sie klicken roboterhaft im 30- oder 60-Minuten-Takt auf den „Teilnehmen“-Button. Die guten persönlichen Gespräche mit den Kollegen werden im Keim erstickt. Ganz anders die Kommunikation in der Kaffeeküche: Die dort geführten spontanen Gespräche vermitteln viel Kontextwissen und sorgen für ein hohes Maß an Vertrautheit.

Gute Kommunikation in Zeiten von Remote Work und Homeoffice ist deshalb mehr als der Fokus auf Ergebnisse und Effizienz. Eine Videokonferenz oder ein geplantes Meeting sind kein

spontanes Gespräch an der Kaffeemaschine. Das geplante Meeting hat meistens einen Grund und dient einem bestimmten Zweck. Ein persönlicher, informeller Austausch ist zwar willkommener “Icebreaker”, wird aber danach häufig als Abschweifung beziehungsweise Ablenkung vom eigentlichen Thema wahrgenommen.

Was fehlt im Homeoffice ist ein funktionierender Ersatz für die Kaffeeküche als dem zentralen Raum für Begegnungen zwischen Menschen, geplant oder zufällig. Es fehlen die Gelegenheiten, miteinander ins Gespräch zu kommen. Es fehlt der virtuelle magische Ort, der Situationen in ihrer Gesamtheit klarer werden lässt.

Ein Raum für die Kommunikation

Erfolgreiches Homeoffice braucht einen solchen Raum. Einen Raum für die Kommunikation unfertiger Ideen und Gedanken, die sich durch aktives Zuhören und Verstehen in neue Erkenntnisse verwandeln können. Damit das Arbeitsmodell Homeoffice nachhaltig erfolgreich bleibt (sowohl aus unternehmerischer als auch menschlicher Sicht) brauchen Unternehmen und Menschen geeignete Kommunikationsmethoden und Werkzeuge, um die Basis für Vertrauen und Zusammenarbeitswillen zu schaffen.

Mit – und in – der virtuellen Kaffeeküche gelingt das Kunststück, soziale Nähe und gutes Teamwork trotz räumlicher Distanz zu schaffen.

Marc Herling
Marc startete 2004 nach einigen Jahren in der Industrie seine Karriere als IT-Unternehmer. Er führte Lumo Graphics, einen preisgekrönten IT-Anbieter für 3D-Visualisierung, erfolgreich bis zum Verkauf an den schwedischen Konfigurator-Partner Tacton im Jahr 2016. Dort war er als Vice President Business Development aktiv und spürte die Erschwernisse verteilter Zusammenarbeit mit Büros in Stockholm, Karlsruhe und Chicago. Gerade die kurzen persönlichen Gespräche mit Kollegen erlebte er als wertvoll, da sie es ermöglichen, Initiativen und Ideen zu entwickeln und viel Kontextwissen auszutauschen. Damit war der Kern von Breaklounge gefunden. „Neben der Zusammenarbeit mittels Kollaborationswerkzeugen sind gerade die kurzen, informellen Gespräche entscheidend für das gute Funktionieren von Unternehmen. In einer Welt, die zunehmend Remote arbeitet, ist es erfolgskritisch für Unternehmen dass diese Gespräche zustande kommen. Das ist, was Breaklounge leistet.”