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Drohnen kommen in immer mehr Bereichen zum Einsatz – und werden aus unserem Alltag schon bald nicht mehr wegzudenken sein.

Lange Zeit fristeten Drohnen respektive Quadrocopter ein Nischendasein. Das lag einerseits daran, dass sie teuer und schwer zu steuern waren, andererseits aber auch an ihrem begrenzten Nutzen. Das änderte sich allerdings schlagartig, als der französische Hersteller Parrot auf der CES 2010 die erste AR.Drone der Öffentlichkeit präsentierte. Diese ließ sich per WiFi mit einer Smartphone-App steuern – und machte das Thema erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.

In den Folgejahren entwickelten sich die Drohnen rasant weiter. Vor allem die Sensoren, Kameras und Akkus wurden kontinuierlich verbessert. Inzwischen gibt es Drohnen für ein paar hundert Euro, die mehr zu leisten imstande sind, als Modelle, die vor ein paar Jahren weit über 4.000 Euro gekostet haben.

All das hat natürlich auch dazu geführt, dass Drohnen heutzutage in immer mehr Bereichen unseres Lebens zum Einsatz kommen.

Luftaufnahmen in Hollywood-Qualität

Am häufigsten trifft man Drohnen freilich im Bereich der Foto- und Videoproduktion an. Egal, ob Hobby-Fotograf oder professioneller Dienstleister, eine Drohne für Luftaufnahmen darf heutzutage nicht mehr fehlen.

Wo früher zum Teil sogar Hubschrauber eingesetzt wurden, um professionelle Fotos und Videos aus der Vogelperspektive zu erstellen, kommen heute Drohnen im Preisbereich zwischen 500 und 3000 Euro zum Einsatz. Zumal sich immer mehr Dinge automatisieren lassen: Moderne Drohnen können eigenständig vorab festgelegte Routen abfliegen oder ein Fahrzeug verfolgen. Durch unzählige Sensoren sind auch Kollisionen mit etwaigen Hindernissen kaum noch möglich.

Dadurch können selbst unerfahrene Pilot*innen mit einfachen Mitteln spektakuläre Aufnahmen erstellen.

Drohnen unterstützen Polizei und Feuerwehr

Ebenfalls beliebt sind Drohnen bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten. Inzwischen sind in nahezu jedem Bundesland Polizeidrohnen im Einsatz. Diese werden unter anderem von Spezialkräften für ihre Operationen genutzt, kommen aber auch zur Beweissicherung oder bei Verkehrsunfällen zum Einsatz. Auch zur Kontrolle von Versammlungen und Protesten setzen immer mehr Polizeidienststellen auf die fliegenden Helfer, die weitaus unauffälliger (und günstiger) sind, als beispielsweise ein Hubschrauber.

Feuerwehren verfügen derweil über spezielle Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind. Diese erlauben ihnen, Brandherde schnell zu identifizieren und sich einen Überblick über die Lage am Einsatzort zu verschaffen. Es gibt auch Modelle mit Lautsprechern und Scheinwerfern, die an schwer zugänglichen Orten zum Einsatz kommen.

Für Rettungsdienste bieten Autobauer wie Land Rover inzwischen sogar Fahrzeuge mit integrierten Drohnen an. Diese starten und landen autonom auf dem Dach des Autos und vereinfachen vor allem Rettungseinsätze im Rahmen von Naturkatastrophen wie Erdrutschen, Überflutungen oder Lawinen.

In Transportdrohnen steckt viel Potenzial

Wenn von Transportdrohnen die Rede ist, denken die meisten an Amazon und die Zustellung von Paketen. Oft heißt es dann: Wozu das Ganze? Muss wirklich jede Bestellung sofort geliefert werden?

Wenn es um ein Buch oder ein neues Smartphone geht, lautet die Antwort sicherlich „Nein“. Ganz anders sieht die Sache aus, wenn man Difibrillatoren, Medikamente und Laborproben denkt. Wenn diese autonom auf direktem Wege zum Patienten, Krankenhaus oder Labor befördert werden können, dann bietet das einen echten Mehrwert.

Selbiges gilt für andere eilige Sendungen, die beispielsweise auf Inseln oder an entlegene Orte gebracht werden müssen.

Drohnen in der Landwirtschaft und für Inspektionen

Ein weiteres beliebtes Einsatzgebiet von Drohnen ist die Landwirtschaft. Hier helfen sie dabei, vor den Mäharbeiten Rehkitze in Wiesen zu lokalisieren. Ausgestattet mit speziellen Farbfiltern können sie aber auch den Pflanzenbestand überwachen und Daten zum Zustand der Böden liefern. Sogar aus Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln kann inzwischen aus der Luft erfolgen, etwa an steilen Weinhängen, die mit Traktoren oder zu Fuß nur schwer erreichbar sind.

Was in der Landwirtschaft funktioniert, lässt sich natürlich auch auf viele andere Anwendungsbereiche übertragen. So gehören Drohnen heutzutage zum Standardequipment, wenn es um die Inspektion von Industrieanlagen, Gebäuden oder Windrädern geht – und machen diese effizienter und vor allem auch günstiger.