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Digitale Plattformen spielen bei der Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine eine zentrale Rolle – und geben allen Menschen die Möglichkeit, auf ihre persönliche Weise zu helfen. Ein Überblick.

Germany4Ukraine: Das Hilfe-Portal der Bundesregierung

Mit Germany4Ukraine hat die Bundesregierung innerhalb weniger Tage eine zentrale digitale Anlaufstelle für ukrainische Geflüchtete auf die Beine gestellt. In Zeiten, in denen gerade online viel mit Fake News und Desinformation gearbeitet wird, ist eine solche vertrauenswürdige Plattform für Hilfesuchende enorm wichtig.

Das Portal Germany4Ukraine dient in erster Linie dazu, Informationen zu Einreise, Registrierung und Aufenthalt in Deutschland zu bündeln. Weiterhin werden dort Themen wie Weiterreise, Unterbringung, Gesundheit und soziale Unterstützung für die Geflüchteten in unterschiedlichen Sprachen übersichtlich aufbereitet.

Digitale Wohnungsbörse #Unterkunft Ukraine

#Unterkunft Ukraine ist eine Allianz nachhaltiger Organisationen, darunter die elinor GmbH, die GLS Bank und die gut.org gAG. Der Grundgedanke: „Wir sind nicht in der Lage, die Gewalt dort zu verhindern. Darum der Gedanke: Dann lasst uns wenigsten unser Zuhause mit Geflüchteten teilen und dafür eine Plattform einrichten.“

Auf der digitalen Wohnungsbörse bieten aktuell über 160.000 Gastgeber*innen knapp 370.000 Schlafmöglichkeiten für Hilfesuchende aus der Ukraine an. Wer keine Unterkunft zur Verfügung stellen kann, aber dennoch helfen möchte, kann das Projekt mit Spenden unterstützen.

#LeaveNoOneBehind

Noch einen Schritt weiter geht die vom Civilfleet-Support e.V initiierte Plattform #LeaveNoOneBehind. Sie bringt all diejenigen, die sich einbringen möchten, mit entsprechenden Initiativen und Organisationen in ihrer Region zusammen.

Ganz egal, ob Hilfe bei Übersetzungen und Behördengängen, dem Übernehmen von Patenschaften oder der Vermittlung von Wohnraum – jeder, der sich engagieren möchte, kann sich auf der Plattform registrieren und erhält im Anschluss entsprechende Hilfsangebote per E-Mail.

Dolmetsch-Nothilfe von Triaphon

Vor allem im medizinischen Bereich werden Sprachbarrieren schnell zum Problem. Aus diesem Grund hat Triaphon die „Dolmetsch-Nothilfe: Ukrainisch“ ins Leben gerufen. Die Dolmetsch-Nothilfe wird über Spenden finanziert und kann von medizinischem Personal derzeit kostenlos genutzt werden.

Alle, die Deutsch und Ukrainisch oder Russisch mit dem Mindest-Sprachstandniveau C1 beherrschen, können sich ehrenamtlich an dem Projekt beteiligen.

#TechForUkraine, Ukraine Global Taskforce und Remote Ukraine

Die Digitalbranche hat sich schon sehr früh für die Menschen aus der Ukraine eingesetzt. Wer sich als Tech-Unternehmen engagieren möchte, kann Hilfsorganisationen und NGOs über Plattformen wie #TechForUkraine unterstützen – beispielsweise mit kostenloser Software. Einzelne Personen können sich über die Ukraine Global Taskforce einbringen.

Ukrainer*innen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten und auf der Suche nach neuen Jobs in der Digitalbranche sind, werden vom Projekt Remote Ukraine unterstützt. Bislang wurden  dort bereits über 1.200 Jobs weltweit veröffentlicht.

WasWohin-App koordiniert Sachspenden

Sachspenden auf kommunaler Ebene zu koordinieren, ist nicht immer einfach. Die WasWohin-App nimmt sich diesem Problem an. Startet man die App, sieht man Annahmestellen für Spenden im Umkreis und was dort aktuell benötigt wird. Gleichermaßen können Organisationen in der App tagesaktuell hinterlegen, was sie brauchen.

Die WasWohin-App ist sowohl für iOS als auch Android kostenlos im App Store erhältlich.

Lokale Hilfsangebote

Neben den überregionalen Plattformen stellen natürlich auch Städte und Gemeinde entsprechende Informationen und Angebote bereit. Karlsruhe beispielsweise hat eine eigene Microsite für die Ukraine-Hilfe eingerichtet. Neben einer zentralen Hotline und E-Mail-Adresse finden Geflüchteten dort unterschiedliche lokale Hilfsangebote.

Frank Feil, Jahrgang 1986, berät und schult regionale sowie überregionale Unternehmen in den Bereichen Social Media und Corporate Publishing. Zudem ist er als freier Autor tätig. Schon von Kindesbeinen an fasziniert ihn alles, was mit Technik und dem Internet zu tun hat. Seit 2006 ist er als Blogger und Community Manager im Netz unterwegs.