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Die analoge Berufswelt digitalisiert sich nicht nur technisch rasant. Auch neue Berufsfelder sind bereits entstanden und meines Erachtens krempelt die Digitalisierung mittlerweile die gesamte Arbeitswelt um. Damit Unternehmen hierzulande ihren technischen Vorsprung behalten, setzen einige auf des relativ neu eingeführten Berufsfeld „Chief Digital Officer“. Er und andere „Digital Professionals“ sollen die Kompetenzen der Firmen sichern und fördern – allerdings sollte dabei die IT-Abteilung nicht ignoriert werden.

Keine Frage, die Digitalisierung eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten in Sachen Gestaltung von speziellen Prozessen sowie dem Sammeln von Erfahrungen – beispielsweise in intelligenten Tools, Instrumenten, Automatisierungs-, Produktions- und Vernetzungstechnologien. Auch der Zugang zu vernetzten Informationen wird durch die Digitalisierung weiter forciert und beschleunigt. Wissen, Kompetenzen, Ressourcen und Märkte gehören beispielsweise dazu. Und genau dort kommt der „Chief Digital Officer“ ins Spiel.

Die Digitalisierung verändert unsere Wirtschaft und unsere Arbeitswelt grundlegend. Computer und Internet sind inzwischen wichtige Bestandteile vieler Berufe und nehmen uns Routineaufgaben ab.

Dieser spricht für Unternehmen Empfehlungen aus und bringt etwa Leitlinien für die Digitalisierung auf den Weg. Ist der Chief Digital Officer fest in der Unternehmensstruktur integriert, können so neue Geschäftsfelder erforscht und entwickelt werden; daraufhin ist die Einführung von neuer Technologie nur ein logischer sowie konsequenter Schritt des Unternehmens. Auch die Entwicklung neuer Berufsfelder gehört zweifelsohne zu seinen Kompetenzen. Warum? „Die Digitalisierung verändert unsere Wirtschaft und unsere Arbeitswelt grundlegend. Computer und Internet sind inzwischen wichtige Bestandteile vieler Berufe und nehmen uns Routineaufgaben ab. Die Digitalisierung ermöglicht völlig neue Geschäftsmodelle und es entsteht eine Vielzahl neuer Job“, sagt Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. Zudem führt seiner Meinung nach die Digitalisierung im Beruf zu einer Aufwertung von allgemeinen Fachberufen. Sprich, Unternehmen müssen mit der Zeit gehen und ihren Mitarbeitern entsprechende Fortbildungsangebote anbieten – ein Chief Digital Officer kann dabei helfen, die richtige Fortbildung sowie die zukunftsweisende Richtung einzuschlagen. Er kennt den Markt, die Bedürfnisse und auch die Sorgen der jeweiligen Branche.

Wichtig: Ein Unternehmen sollte nicht den Fehler begehen und den Chief Digital Officer fest einstellen. So ist in der Regel die Rolle des Chief Digital Officer auf die Zeit des Digitalisierungsprozesses begrenzt. Nach diesem, kann er zwar noch beratend agieren, sollte aber das Unternehmen in Ruhe die neuen Errungenschaften studieren lassen.

Dennoch, mit ihm können Unternehmen grundsätzlich erforderlichen Ressourcen offenlegen und Weiterentwicklung im Unternehmen voranbringen. Mona Brühlmann beispielsweise geht noch einen Schritt weiter: „Als Chief Digital Officer muss man ständig über den Tellerrand schauen. Wir schauen uns an, welche Trends von Bedeutung sein könnten“, so Brühlmann, Leiterin der Digital Office bei der Notenstein Privatbank. Geht es nach ihr, konzentriert sich ihr Team nicht nur mit dem Finanzsektor, sondern es schaut sich bewusst die digitale Entwicklung bei Airlines, Krankenkassen und Suchmaschinen an. „Wir haben alles auf dem Schirm, was sich in der Wirtschaft digital tut.“ Die Autorin Constantin Gillies bringt es im Artikel „Warum immer mehr Firmen den CDO-Posten schaffen“ auf den Punkt und bestätigt meine vorangegangenen Ausführungen: „Die sogenannte digitale Transformation ist in vollem Gange. Unternehmen suchen händeringend nach Wegen, die neuen Möglichkeiten von Smartphone, mobilem Internet und Sozialen Medien für ihr Geschäft zu nutzen. Oder ihr Geschäft damit sogar völlig neu zu erfinden.“

Chief-Digital-Officer-Fazit

Für Unternehmen ist es meines Erachtens absolut sinnvoll, auf einen Chief Digital Officer zu setzen. Dieser muss allerdings selbst einiges an Kompetenz mitbringen. Er muss nicht nur im Team arbeiten können, er muss unterschiedliche Abteilungen, speziell die IT samt Administratoren, abholen. Sie von Beginn an teilhaben lassen und denen auch die technische Umsetzung überlassen. Die geplanten Lösungen beziehungsweise neuen Tools müssen nicht nur alte ablösen, sie müssen auch Bestehendes mit berücksichtigen – so lassen sich immer wieder alte Prozesse nicht einfach so ablösen. Ebenso müssen Datenschutzrichtlinien sowie Sicherheitssysteme bestehender IT berücksichtigt werden.

Das Ergebnis kann sich nach einigen Monaten sehen lassen. Werden die Mitarbeiter vom Start weg abgeholt, wird automatisch eine stärkere Fokussierung der Aus- und Weiterbildung zum einen auf diejenigen Kompetenzen, die zukünftig noch stärker erforderlich sind, beispielsweise die Fähigkeiten zur Entwicklung, Pflege und Betrieb digitaler Systeme, gefördert. Auf der anderen Seite führen die neu erlernten Kompetenzen zu einer höheren Motivation der Mitarbeiter.

Zudem erleichtert die Digitalisierung den Zugang zu den Ressourcen und Hilfsmitteln (Daten und Informationen, Arbeitspartner, Werkzeuge), die für die Gestaltung und Durchführung von Arbeitsprozessen relevant sind.