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Seit einigen Wochen sprechen alle über ChatGPT. Manche bezeichnen den KI-Chatbot sogar als revolutionär. Was steckt dahinter?

Künstliche Intelligenz (KI) findet schon seit vielen Jahren in zahlreichen Bereichen unseres Alltags Anwendung: Autos, Smartphones, Fernseher, Küchengeräte, Sprachassistenten – überall stecken inzwischen in der ein oder anderen Form KI-basierte Technologien drin.

Allerdings sind diese häufig „unsichtbar“. Oder anders ausgedrückt: Wenn man einen Sprachassistenten nach dem Wetter fragt und die entsprechende Antwort erhält, denkt man gar nicht darüber nach, dass uns der Lautsprecher auf dem Regal überhaupt erst durch den Einsatz KI und Machine Learning verstehen kann.

Bei ChatGPT ist das anders. Der von dem US-amerikanischen Unternehmen OpenAI entwickelte KI-Chatbot macht uns schon bei der ersten Benutzung deutlich, was er zu leisten im Stande ist. Und davon sind viele – völlig zurecht – beeindruckt.

ChatGPT macht das grenzenlose Potenzial von KI für alle sicht- und nutzbar

„GPT“ steht für „Generative Pre-training Transformer“, oder etwas einfacher ausgedrückt, eine KI, die menschenähnliche Texte generieren kann. Grundlage dafür ist ein neuronales Netzwerk zur Verarbeitung von Texten. Wenn man so will, wird ChatGPT permanent mit Trainingsdaten gefüttert, die aus unterschiedlichen Quellen stammen. Das können Social Networks, Bücher, Verlagsangebote, Online-Foren und vieles mehr sein.

Über ein Chatfenster kann ChatGPT dann mit den Menschen interagieren und eine Vielzahl von Aufgaben lösen. Das reicht von einfachen Antworten auf kurze Fragen bis hin zur Erstellung ganzer Texte und dem Schreiben von kleineren Programmen. Ja, richtig gelesen. Wenn man ChatGPT bittet, eine App für eine einfache Aufgabe zu progammieren, dann spuckt der Chatbot kurze Zeit später den entsprechenden Code aus. Ein Kinderlied komponieren oder einen Aufsatz über die Geschichte der Künstlichen Intelligenz schreiben? Alles kein Problem. Selbstredend meistert ChatGPT auch Übersetzungen mühelos.

Natürlich funktioniert das alles noch nicht zu 100 Prozent. Deshalb ist es OpenAI auch wichtig zu betonen, dass es sich derzeit um eine kostenfreie Forschungsvorschau handelt, die auch immer wieder mal inkorrekte Informationen generiert.

Aber der Hype ist längst da. Studierende nutzen ChatGPT um Referate zu schreiben, Verlagshäuser experimentieren mit von der KI geschrieben Nachrichtenartikeln herum – und auch zahlreiche andere Branchen versuchen herauszufinden, inwieweit ChatGPT ihnen die Arbeit perspektivisch erleichtern kann. Denn gerade in Zeiten des Fachkräftemangels versucht man natürlich so viel zu automatisieren wie nur möglich.

ChatGPT: KI-basierte Chatbots bringen auch Probleme mit sich

Zweifelsohne werden KI-basierte Chatbots wie ChatGPT zukünftig ganze Bücher und Theaterstücke schreiben können und auch beim Coding im Marketing viel zur Automatisierung beitragen.

Allerdings darf man bei all dem nicht vergessen, dass die Ergebnisse der KI immer nur so gut sind wie die Daten, mit denen sie gefüttert wird. Aus diesem Grund kennt ChatGPT derzeit bestimmte Dinge gar nicht oder gibt völlig falsche Informationen wieder. Da die Quellen zum Teil unbekannt sind, lassen sich die Aussagen auch nur bedingt auf ihre Richtigkeit hin überprüfen, gerade dann, wenn es um wissenschaftliche Sachverhalte geht. Zumal es schon Berichte gibt, dass die KI auf Nachfrage wissenschaftliche Quellenangaben sogar nahezu perfekt fälschen kann.

Zur Fake News-Problematik kommt noch das Thema Urheberrecht. Denn letztendlich nutzt die KI stets Texte und Werke, die schon da sind. Bereits beim Data Mining stellt sich dabei die Frage, ob die jeweiligen Daten für das Training der KI überhaupt genutzt werden dürfen. Für ChatGPT wurden beispielsweise im Internet veröffentlichte Texte als Trainingsdaten genutzt. Aus diesem Grund sollte auch genau überlegt werden, ob man KI-generierte Werke als Unternehmen auch tatsächlich veröffentlicht.

Erste Schulen haben den Einsatz von ChatGPT derweil bereits untersagt. Und auch die Politik wird langsam, aber sicher auf das Thema aufmerksam.