Lesedauer ca. 4 Minuten

Hackathons sind aus zwei Gründen erfolgreich: Zeitdruck und interdisziplinäre Teams. Beim SDaCathon im Mai werden innerhalb von 48 Stunden wieder kreative und unkonventionelle Lösungen für die digitale Transformation der Bauwirtschaft umgesetzt – und auf großer Bühne präsentiert.

Software-Entwicklungen dauern oft Jahre. Bei einem Hackathon entstehen Lösungskonzepte in 48 Stunden. Hackathons sind zu besonders erfolgreichen Eventformaten geworden, wenn es um Entwicklung von Innovationen, bzw. um Problemlösungen geht. Der Trick: enormer Zeitdruck und die Vernetzung mit anderen kreativen Köpfen helfen, schnell und konzentriert zu einem Ergebnis zu kommen.

Von wegen Nerd-Veranstaltung.
Warum sich ein Hackathon für jedes Unternehmen lohnt.

Es liegt in der Natur der Sache. Im eigenen Umfeld verschiedene Blickwinkel einzunehmen, ist schwierig. Der Blick von außen ist in einem kreativen Prozess jedoch unverzichtbar. Nirgends kommen so kompakt verschiedene Kompetenzen, Stärken und soziale Vielfalt zusammen, um an Lösungen zu tüfteln, wie bei einem Hackathon. Die Maker-Szene, aus Programmierern, Entwicklern und Bastlern, gilt als extrem schnell und ergebnisorientiert in der Umsetzung. Genau, was Unternehmen brauchen. Bei einem Hackathon arbeiten interdisziplinäre Teams an einer gemeinsamen Aufgabe. Heraus kommen funktionierende Lösungen.

Das Zusammentreffen mit anderen Disziplinen und die Ausarbeitung von ganzheitlichen Lösungsansätzen und konkreten Prototypen erhöhen die Innovationskraft von Unternehmen. Neue Geschäftsmodelle und die Gründung von Startups werden häufig durch Hackathons initiiert. Nicht selten nutzen Unternehmen Hackthons, um sich als Unternehmen zu zeigen oder neue Talente zu finden.

Der SDaCathon ist ein Hackathon für die Baubranche.

Die Entwicklung von Smart Services und die Digitalisierung von Produktions- und Arbeitsprozessen legt auch in der Bauwirtschaft an Tempo zu. Kreative Lösungsansätze sind gefragt. Um die Weichen für die digitale Transformation in der Bauwirtschaft zu stellen, findet auch dieses Jahr vom 20. bis 22. Mai der SDaCathon statt. In 48 Stunden fokussieren sich Teilnehmer aus ganz Deutschland – von Studierenden bis zu Professionals – online auf verschiedene Challenges.

„Die Hauptprobleme in der Baubranche sind unter anderem die nachlassende Produktivität und die Umweltbelastung durch erhöhten Materialbedarf“, so Dr. Ing. Ksenija Vasilić vom Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein (DBV). „Die Digitalisierung der Prozesse im Bauwesen und die Umsetzung innovativer digitaler Konzepte und Technologien bieten die Lösung und können zu einer Steigerung der Produktivität sowie zu einer Verringerung des Materialbedarfs im Betonsektor führen.“

Die Baustelle muss digitaler werden.

Organisiert wird der Hackathon vom Hightech.Unternehmer.Netzwerk. CyberForum e.V., der Hochschulgruppe für Entrepreneurship am KIT Pioniergarage, dem Institut für Technologie und Management im Baubetrieb am KIT und dem Forschungsprojekt SDaC. Der DBV ist Projektpartner im Forschungsvorhaben SDaC und stellt in diesem Jahr eine von insgesamt fünf Challenges zum Thema digitale Lieferkette von Beton.

“In der diesjährigen Challenge wollen wir innovative Ideen für eine Ampellösung für die Wareneingangskontrolle sammeln“, erklärt Ksenija Vasilić. „Der Betonlieferschein beinhaltet wichtige Informationen zum Bauprodukt, die bei der Wareneingangskontrolle mit den Anforderungen an das Bauprodukt verglichen werden sollen. Ziel ist, die Bestelldaten in einem einheitlichen Format zu digitalisieren sowie die Lieferscheindaten mit den Bestelldaten abzugleichen und in ein digitales Werkzeug umzusetzen. Dieses soll dem analog arbeitenden Bauleiter helfen, Zeit zu sparen und Fehler zu vermeiden.“

Kein Laber Rhabarber. Am Ende stehen lauffähige Lösungen.

Terminplanung, Bauüberwachung und Bildarchivierung sind weitere Themen, zu denen in den Challenges nicht nur gebrainstormed wird, sondern in der zur Verfügung stehenden Zeit konkrete Ergebnisse präsentiert werden. In der Kategorie KI in der Baubranche können sich die Teams bei der Entwicklung eines Prototypen für eine intelligente Lösung austoben.
Nach dem Design Thinking Prozess werden Lösungen und Produktideen auf der Bühne vorgestellt, eine Jury bewertet und prämiert die Sieger.

„Rückkopplung der Welt der Forschung mit den Bedürfnissen der Praxis“

„Reale Probleme aus der Praxis kennenlernen und sehen, wie viel Wirkung mit effektivem Einsatz etablierter Methoden erzielt werden kann. Rückkopplung der Welt der Forschung mit den Bedürfnissen der Praxis“ – bringt es das Gewinnerteam iBIMS vom SDaCathon 2021 bildhaft auf den Punkt.

„Wir sind sehr beeindruckt von der Vielfalt an technischen Lösungen, die in kürzester Zeit hier realisiert wurden“, sagt Geschäftsführer der ESC Deutschland GmbH Alexander Wachtel, Technikpartner des Events, der die Cloud Ressourcen auf Microsoft Azure für die Teilnehmer zur Verfügung stellt. „Durch die Nutzung modernster Technologien der Azure AI können die Teilnehmer des Hackathons, trotz physischer Distanz, Ideen entwickeln und innerhalb kürzester Zeit Lösungen implementieren.“

Meldet euch jetzt an!

 

Hinter SDaC (Smart Design and Construction) steht ein Konsortium aus mehr als 40 Projektpartnern, die aus Wissenschaft und Praxis kommen. Konsortialführer ist das Institut für Technologie und Management im Baubetrieb am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Ziel ist es, eine Plattform sowie konkrete Anwendungen mit Methoden der Künstlichen Intelligenz zu entwickeln, die einen Beitrag zur digitalen Transformation der Bauwirtschaft leisten werden. Die daraus resultierende Vernetzung von Unternehmen unterschiedlicher Größe über Organisationsgrenzen hinweg schafft so ein kollaboratives und vernetztes Ökosystem zwischen Stakeholdern der Plattform und ermöglicht einen schnellen Transfer von Forschungsergebnissen in Anwendungen der Bauwirtschaft.

Das CyberForum e.V. ist in diesem Projekt Konsortialpartner. Als größtes regional aktives Hightech.Unternehmer.Netzwerk Europas bringt es seine Expertise zur Entwicklung von Netzwerken und Ökosystemen ein. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.