Lesedauer ca. 4 Minuten

Hinter Freiberuflern und Selbständigen liegt eine Zeit mit zahlreichen Herausforderungen und Veränderungen. Umso wichtiger ist es, sich jetzt optimal und nachhaltig zu positionieren. Das richtige Handwerkszeug macht ebenso einen Unterschied wie die Identifikation der relevanten Zukunftsthemen.

Während wirtschaftlich herausfordernder Zeiten leiden Selbständige und Freiberufler in besonderem Maße. Denn wenn der Sparstift angesetzt wird, fallen häufig externe Kräfte als Erstes dem Sparzwang zum Opfer. Dieses Phänomen konnte auch beim Beginn der Pandemie beobachtet werden und wurde durch zahlreiche Umfragen und Studien belegt.

Doch zeichnet sich nun eine Trendwende ab. Denn immer mehr Unternehmen fokussieren sich auf die Zeit nach der Pandemie. Dabei wird klar, dass an Wachstum und Innovation kein Weg vorbeiführt. Angesichts eines sich nach wie vor stetig verschärfenden Fachkräftemangels bringt dies zahlreiche Chancen für Freiberufler mit sich. Um diese bestmöglich nutzen zu können, sollten Freiberufler sich jedoch optimal am Markt positionieren.

Ein professioneller Social-Media-Auftritt ist Pflicht

Die Social Media und insbesondere die beruflichen Plattformen wie LinkedIn und Xing sind heute keine Option mehr, sondern gehören zum Pflichtprogramm. Ein top gepflegtes Profil mit allen relevanten Informationen sowie die regelmäßige Pflege der Informationen sind dabei unabdingbar. Denn potenzielle Auftraggeber erwarten, dass sie schnell, klar und eindeutig identifizieren können, welche Expertise und Erfahrung Freiberufler mitbringen. Bei der Gestaltung des eigenen Social-Media-Auftritts gilt die Faustregel: Weniger ist manchmal mehr.

Virtuelles Networking als neue Herausforderung

Eng mit den Social Media verbunden ist das Thema Networking. Der Aufbau und die Pflege von Kontakten sowie Mund-zu-Mund-Propaganda sind für Neukundenakquise besonders für Freiberufler unverzichtbar. Auch hier sorgte die Pandemie für einen wesentlichen Einschnitt und machte ein Umdenken erforderlich. Inzwischen zählen virtuelle Events zur neuen Norm. Bei vielen dieser neuen Formate rückt jedoch häufig der Networking-Aspekt in den Hintergrund. Umso wichtiger ist es für Freiberufler sich hier zu engagieren und neue Wege zum Austausch zu finden, um das eigene Netzwerk zu erweitern.

Innovationsfähigkeit ist auch für Freiberufler wichtig

Die Überprüfung und Anpassung der eigenen Geschäftsidee ist ein wichtiger Innovationstreiber für Unternehmen. Aber auch für Freiberufler ist es wichtig, sich nicht auf dem einmal erreichten Lorbeeren auszuruhen, sondern immer wieder die Frage nach der eigenen Zukunftsfähigkeit zu stellen. Neue, digitale Absatzkanäle gilt es dabei ebenso im Blick zu behalten wie andere Möglichkeiten, die der globalisierte Markt bereithält. Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Innovationsfähigkeit gehören zwar schon seit jeher zur Grundausstattung von Freiberuflern und zählen aber in diesem Umfeld doppelt.

Aneignung von neuem Wissen

Freiberufler gelten darüber hinaus als herausragende Fachexperten. Selten zuvor war es jedoch wichtiger, up to date zu bleiben und sich immer wieder auch neues Wissen anzueignen. Auch das lehrten die vergangenen eineinhalb Jahre: Wer sich frühzeitig mit relevantem Wissen ausgestattet hatte, war während der Krise klar im Vorteil. Für Freiberufler, die sich nachhaltig und erfolgreich am Markt positionieren wollen, sind Fortbildungen und Zusatzqualifikationen ein Muss. Dabei sollte man darauf achten, kurzfristige Trends von langfristigen Entwicklungen zu unterscheiden. Da die Aneignung von Wissen Zeit und Geld kostet, sollte sich diese Investition über einen möglichst langen Zeitraum auszahlen.

Darüber hinaus sollte nicht vergessen werden, dass der Wissenstransfer in zwei Richtungen funktioniert. Das heißt: Das Weitergeben des eigenen Wissens kann für Freiberufler auch eine neue, zusätzliche Einnahmequelle darstellen. Die Nutzung von E-Learning-Plattformen bieten sich hier besonders an.

Digitalisierung von Unternehmen bringt bessere Anschlussfähigkeit

Die durch das Corona-Virus ausgelöste Pandemie hatte und hat enorme Auswirkungen auf das alltägliche Leben, die Gesellschaft und die Wirtschaft. Neben den zahllosen negativen Auswirkungen konnte jedoch auch ein Schub in Richtung Digitalisierung festgestellt werden. In diesem Zuge wurden auch immer mehr Prozesse in Unternehmen digitalisiert und flexibilisiert. Mehr Agilität und die massenhafte Einführung von Kollaborationstools sind gerade für Freiberufler eine positive Nachricht. Denn für externe Mitarbeiter bedeutet dies, dass sie in Zukunft in sehr viel mehr Unternehmen sehr viel einfacher in Teams integriert werden können.

Fazit: Positive Aussichten in einem dynamischen Markt

Gerade der letztgenannte Zusammenhang zeigt: Ein dynamisches Marktumfeld und eine Wirtschaft im Wandel bringen stets auch gute Voraussetzungen mit sich für die wirtschaftliche Entwicklung von Freiberuflern. Damit sie diese jedoch auch bestmöglich nutzen können, müssen sie sich selbst zukunftssicher aufstellen – strategisch und inhaltlich. Eine Arbeitswelt, die stärker digitalisiert ist als je zuvor, mit agilen Teams und flexibleren Arbeitsbedingungen bietet ideale Voraussetzungen für den Einsatz von Freiberuflern und verbessern deren Chancen für die Zukunft.

Titelbildistockphotos.com/jacoblund
Andreas Müller
Andreas Müller ist Mitbegründer und Gesellschafter der SOLCOM, einem der führenden branchenübergreifenden Projektdienstleister in den Bereichen IT, Engineering und Management Consulting. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet SOLCOM als Partner global agierender Spitzenunternehmen. Als Bereichsleiter Organisation verantwortet er die Themen Bewerbermanagement, Datenmanagement und Office-Management und verfügt über umfassende Erfahrung im Projektmarkt.