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Im GründerView stellen wir in regelmäßigen Abständen die StartUps aus Baden-Württemberg vor. Eingesperrt in einem Raum, kann man sich nur mithilfe von Freunden oder Arbeitskollegen befreien – die Zeit ist dabei der größter Gegner. Wem das bekannt vorkommt: Es handelt sich hierbei um einen „Escape Room“, welcher sich in letzter Zeit immer größerer Beliebtheit erfreut. Wir haben mit Michael von Exitgames über seine Geschäftsidee und den Reiz des Unbekannten gesprochen.

techtag: Euer StartUp in einem Tweet!

Rein ist einfach… raus wird spannend!#ExitGames

Welche App darf auf keinem Smartphone fehlen?

WhatsApp, denn zielgruppengerechte Kommunikation ist alles.

Die Idee der Exit Games kommt ursprünglich aus Japan und ist als Computerspiel konzipiert worden. Wie und wo kam Euch die Idee, Exit Games nach Stuttgart zu holen?

Meine Frau und ich waren Ende 2013 in Budapest und lernten diese neuartige Freizeitbeschäftigung dort kennen. Nachdem wir dort begeistert mehrere Live Escape Games gespielt hatten, suchten wir nach einem solchen Angebot auch in Deutschland und stellten fest, dass es nur zwei ganz junge Anbieter in Deutschland gab, die jedoch nicht in der näheren Umgebung waren. Daher kamen wir auf die Idee selber einen “Escape Room” zu entwickeln und gründeten mit Freunden einen Verein. Inzwischen ist hieraus ein Firmenverbund mit mehr als 60 Angestellten geworden.

Gründer von ExitGames e.V. Stuttgart
Die Idee zu ExitGames kam Michael Bierhahn während seines Budapest Aufenthalts 2013. (Bild: Michael Bierhahn)

Die Exit Games sind auf der ganzen Welt beliebt. Auch in immer mehr deutsche Städte, wie Berlin, Hamburg und auch in Karlsruhe werden Exit Rooms eröffnet. In einer Welt, in der wir über (fast) alles Kontrolle zu scheinen haben – ist es da ein besonderer Reiz, sich freiwillig „einsperren“ zu lassen?

Es geht den Leuten weniger ums eingesperrt werden, viel mehr darum in der Gruppe ein gemeinsames Ziel zu verfolgen und sowohl aktiv daran mitwirken zu können, als auch von Angesicht zu Angesicht zu spielen ohne nur einen Bildschirm vor sich zu haben. ExitGames grenzt sich so also von den zunehmend passiven Freizeitaktivitäten, wie beispielsweise einem Kinobesuch klar ab. Außerdem hat man bei jedem gelösten Rätsel ein kleines Erfolgserlebnis.

Teamgeist, logisches Denken und Kreativität scheinen der Schlüssel zu sein, um aus dem Live Escape Room zu finden. Gibt es noch ein Geheimrezept? Und was war die beste Idee, die je ein Team hatte um aus einem eurer Escape Rooms zu entkommen?

Ein Geheimrezept direkt gibt es nicht, aber uns ist aufgefallen, dass Familien sich besonders gut „eignen“. Das liegt wohl daran, dass Kinder und Erwachsene komplett anders die Dinge betrachten und man somit verschiedene Blickwinkel auf die Sache hat. Es gibt auch nicht die beste Idee, aber es gab schon viele sehr verrückte Ideen wie z.B.: „Lass uns das Ölfass mit dem Inhalt des Feuerlöschers füllen, um an den Schlüssel ran zu kommen.“

Stuttgart ist für Gründer…

eine gute Chance um durchzustarten, denn in Stuttgart gibt es viele Hochschulen und somit auch qualifizierte Absolventen. Außerdem überzeugt Stuttgart durch seine gute Infrastruktur, einer gut vernetzten Startup-Community und kaufkräftiger Kundschaft. Die Beratungs- und Förderprogramme in Stuttgart geben viele wichtige Informationen und Unterstützung.

Was ist deine Empfehlung für die Mittagspause in Stuttgart?

Selber kochen mit dem Team schmeckt immer am besten und fördert den Teamzusammenhalt.

Anfang 2014 habt ihr mit dem „60er-Jahre“-Raum begonnen, danach folgten der „Horror“-Raum, der „Biohazard“ Raum und einige mehr. Wo holt Ihr euch eure Inspiration? Und welche Räume sind noch geplant?

Unsere Inspiration kommt eigentlich von überall. Einige Ideen nehmen wir uns aus der Firmenwelt, andere aus dem Alltag. Manchmal entdeckt man auch auf Reisen etwas, was in einen bestehenden Raum passen würde Es kommen auf jeden Fall neue Räume, aber welche das sein werden, verraten wir natürlich noch nicht.

Euer Rat für jeden Gründer?

Ihr braucht eine große Vision und Mut. Außerdem solltet Ihr die Möglichkeit nutzen Fördergelder zu beantragen und euch Unterstützung durch Mentoren holen.

Über ExitGames Stuttgart

ExitGames Stuttgart war der erste Anbieter für Real-Life Adventures in Baden-Württemberg. Inzwischen führt Michael Bierhahn, der seinen Job bei einer bekannten Automarke dafür aufgab, ExitGames Stuttgart als Geschäftsführer und entwickelt täglich neue Ideen. So gibt es seit Kurzem beispielsweise auch die City Adventures – eine GPS-gesteuerte Städtetour durch Stuttgart mit Elementen aus Augmented Reality, sowie mobilen Rätselboxen und Knobelspaß.
www.exitgames-stuttgart.de

Dein StartUp im GründerView? Mail an akbaba(at)techtag.de