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Im GründerView stellen wir in regelmäßigen Abständen spannende StartUps und ihre Ideen vor. Die EM 2016 steht in einer Woche vor der Tür – und ob leidenschaftlicher Fußballclub, lockere Runde oder alleine – jeder tippt. Vier Studenten aus Karlsruhe haben Tippster vor zwei Jahren ins Leben gerufen. Max von Tippster erklärt uns im Interview wie die App funktioniert und welche Mannschaft den EM-Titel holt. 

techtag: Euer StartUp in einem Tweet!

Mit Tippster können Nutzer kostenlos ihre eigene Tippgemeinschaft aufbauen und die EM-Spiele über unsere App mit Freunden und Familie tippen.

Wer oder was inspiriert dich?

Puh, inspirieren ist ein großes Wort. Da fällt mir spontan nur Elon Musk ein. Er gehört zu den Menschen, die ihr Ding durchziehen und sich nicht aufhalten lassen, um die Welt nach ihren Vorstellungen zu verändern.

Wie und wo kam euch Eure Geschäftsidee?

Mein Mitgründer und Kumpel Pascal hat mich während einer Vorlesung auf die Idee angesprochen. Ich war begeistert und sofort dabei. Bei Quizduell haben wir gesehen, wie gut Gamification funktionieren kann. Das gab es für Tippspiele einfach noch nicht. Alles was bisher am Markt war, reichte uns nicht. Wir haben dann sehr früh unseren Kommilitonen Philipp, der ein wahnsinnig guter Designer ist, mit ins Boot geholt. Über Philipp sind wir auch schnell an den vierten Mitgründer, unseren Entwickler Maik, gekommen. Los ging die Reise.

In einer Woche ist wieder EM. Wie genau funktioniert Tippster? Und wobei unterscheidet sich euer Konzept von den anderen Sportwetten?

Tippster ist die App zur EM. Unser Fokus liegt beim Tippen der Spiele. Nachdem ich mir die App im App Store bzw. bei Google Play kostenlos heruntergeladen habe, kann ich mich direkt anmelden und eine neue Tipprunde gründen. Mit Hilfe eines „Codeworts“ kann ich dann meine Freunde in die Gruppe einladen.

Neben dem reinen Tippen der Spiele gibt es aber noch viel mehr: Wir bieten einen Live-Ticker, aktuelle News zur EM, Expertentipps und sogenannte „Match-Facts“, damit auch Nutzer, die sich nicht als Fußballexperten bezeichnen würden, die Möglichkeit haben, einen guten Tipp abzugeben. Von unserer Konkurrenz heben wir uns allein durch unser Design und der großen Anzahl an Zusatzfunktionalitäten ab. Bei anderen Tippspiel Apps wurde mehr oder weniger das Konzept der Tipprunde mit Excel-Tabelle in eine langweilige App übertragen.

Als Sportwette sehen wir uns nicht, da wir keine Wettquoten anbieten und auch keine Geldausschüttung machen. Tippster ist nur die Plattform zum Tippen. Für den Pott, also den Gewinn jeder Tippspielgruppe, sind die Nutzer selbst verantwortlich.

Vor zwei Jahren habt Ihr euer Startup gegründet. Damals fand die WM 2014 statt und Ihr konntet die App relativ schnell auf den Markt bringen. Was zieht Ihr nun aus den vergangenen 2 Jahren? Inwiefern hat sich Tippster verändert?

2014 war alles sehr kurzfristig. Ungefähr 3 Monate vor WM-Beginn haben wir erst angefangen an der Idee zu arbeiten. Dann haben wir schnell das Team zusammengestellt und gegründet. Daneben lief auch noch unser Studium mit Prüfungsphase, also alles nicht wirklich optimal. Dazu kamen Probleme mit Apple, wodurch wir erst sehr spät im App Store gelandet sind und nicht wirklich auf eine zufriedenstellende Nutzerzahl gekommen sind.

Zur EM haben wir dann das komplette Konzept noch einmal überarbeitet: Neues Design, mehr Funktionen und einen intuitiveren und schnelleren Sign-up-Prozess. Zur EM haben wir jetzt eine in jeder Hinsicht bessere App und sind auch rechtzeitig in beiden App Stores.

Habt ihr als Gründerteam schon einen Büroalltag? Oder gibt es noch jeden Tag ein neues Erlebnis?

Nachdem wir unser Studium beendet hatten, haben wir uns öfters in Karlsruher Cafés getroffen oder von zu Hause gearbeitet. In Rüppurr sind wir dann auf den VC Ventures Inkubator von Robert Koning gestoßen, wo wir jetzt seit April unser erstes Büro haben.

Büro? Ja. Alltag? Eher nein. Wir haben in den letzten Tagen (zum Glück) sehr viel zu tun, sodass uns nicht langweilig wird.

Ich bin mir sicher, dass sich das auch in der nächsten Zeit nicht groß ändern wird. Sehr cool finden wir unsere Bürogemeinschaft im Inkubator. Da kann man sich direkt mit anderen Gründern und Startups austauschen.

Was steht nach der EM 2016 an? Wie sorgt Ihr dafür, dass eure Nutzer nach der Europa-Meisterschaft die App weiter nutzen?

Nach der EM möchten wir Tippster weiter ausbauen. Nachdem wir dann eine Fußball-WM und -EM mitgemacht haben und Erfahrung haben, möchten wir das Konzept auf die Fußball Bundesliga übertragen, die schon wieder Ende August startet. Idealerweise bleiben die Nutzer dann bei Tippster und freuen sich darauf, auch die Bundesliga zu tippen.

Tippen kann man aber auch viel mehr als nur Fußballwettbewerbe. Daher möchten wir mittelfristig auch andere tippbare Sportarten einbinden. Zu viel möchte ich hier nicht verraten, aber klar ist, dass wir Social Gaming im Bereich Sport in Deutschland etablieren möchten!

Karlsruhe ist für Gründer…

ein Standort, der sich nicht verstecken muss aber auch noch Potenzial hat. Die Stadt ist nicht zu klein und nicht zu riesig. Man behält den Überblick und findet Hilfe, vor allem ganz am Anfang der Gründung.

Veranstaltungen wie das Gründergrillen halten die Szene zusammen. Verbesserungswürdig ist auf jeden Fall die Infrastruktur hinsichtlich Arbeitsplätze und Co-Working Spaces. Es gibt die ein oder andere Anlaufstelle, aber vergleichsweise viele flexible Möglichkeiten findet man als Gründer hier definitiv nicht.

Dein Rat für jeden Gründer?

Ich glaube, wir sind noch nicht so lange dabei, um wirklich Ratschläge zu geben. Ich finde, dass Gründer vor allem am Anfang darauf achten sollten, wen sie mit ins Boot nehmen. Jeden Tag 12 Stunden oder mehr mit Menschen zusammenzuarbeiten, mit denen man auch in der Freizeit gerne Zeit verbringt, ist ein Riesenvorteil.

Dazu gehört, dass man alle Themen und Probleme offen ansprechen kann, ohne dass dabei eine Person sein Gesicht verliert. Außerdem sollte jedem bewusst sein, dass eine Geschäftsidee erstmal gar nichts wert ist. Aus einer Idee ein Business zu machen, ist sehr viel Arbeit und braucht seine Zeit.

In deiner Playlist läuft gerade … rauf und runter.

Momentan viel Tropical House. Dazu gehört aktuell ganz klar: Kungs & Cookin‘ On 3 Burners – This Girl.

Auf welche Nationalmannschaft tippt ihr? Wer wird Europameister?:)

Hier muss ich jetzt Deutschland sagen, oder?! Ich hoffe natürlich, dass wir nach der überragenden WM auch noch die EM gewinnen werden, aber dieses Jahr wird es verdammt schwer. Im Viertelfinale könnten wir auf Italien treffen und im Halbfinale gegen den Gastgeber Frankreich. Wenn wir beide schlagen, gewinnen wir auch noch das Finale!

Über Tippster

Tippster ist eine Tippspiel-App aus der Fächerstadt, die nicht nur die Verwaltung von Tipprunde ohne lästige Excel- und Papierlisten ermöglicht, sondern dieses Gemeinschaftserlebnis für Laien und Experten auf ein ganz neues Level hebt. Mit innovativen Funktionen wie Newsfeed, Live-Ticker und vielen mehr wird Tippster zu deinem idealen Begleiter für Sportveranstaltungen.
www.tippster-app.com

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