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Das Karlsruher Institut für Technologie hat einen neuen Supercomputer in Betrieb genommen. Der ForHLR II bietet Petaflop-Rechenleistung und eine innovative Visualisierungstechnik für modernste Simulationsmethoden. 

Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde Anfang März der neue Supercomputer ForHLR II eingeweiht. Mit dem neuen Hochleistungsrechner soll vor allem die Forschung in den Bereichen Energie und Umwelt vorangetrieben werden. Ein Anwendungsszenario ist zum Beispiel das Errechnen von hochkomplexen Klimamodellen, um die globale Erwärmung, deren Rückkopplung auf regionale Klimaschwankungen, die vollständige Integration des lokalen Wasserkreislaufs von der Biosphäre bis in die Atmosphäre oder auch die Ausbreitung und detaillierte Auswirkung von Luftschadstoffen genau zu untersuchen. Außerdem kommt der Supercomputer bei den Nanowissenschaften und Materialwissenschaften zum Einsatz.

Der ForHLR II ist etwa zweieinhalb Mal leistungsstärker als das Modell der ersten Generation, welches seit 2014 am KIT in Betrieb ist. Mit mehr als 1170 asymmetrischen Rechenknoten, über 24.000 Rechenkernen und 74 Terabyte Hauptspeicher liefert er eine Geschwindigkeit von bis zu einem Petaflop (je nach Parallelisierbarkeit der Aufgabe). Das entspricht etwa einer Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde. Die Knoten bestehen zum größten Teil aus achtkernigen07Haswell-Prozessoren mit 2,6 GHz und einigen mit zwölf Kernen bei 2,1 GHz. Der neue Supercomputer kann von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aller Fachrichtungen aus ganz Deutschland für ihre Forschung genutzt werden.

Supercomputer: Prof. Peter Gumbsch, KIT, Prof. Holger Hanselka, Präsident des KIT, Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Prof. Bernhard Neumair, KIT (v.l.n.r., Foto: Markus Breig, KIT)
Prof. Peter Gumbsch, KIT, Prof. Holger Hanselka, Präsident des KIT, Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Prof. Bernhard Neumair, KIT (v.l.n.r., Foto: Markus Breig, KIT)

Supercomputer heizt im Winter

„Hochleistungsrechnen und ausgefeilte Simulationsmethoden spielen heute eine entscheidende Rolle in der Spitzenforschung“, erklärte der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka bei der Inbetriebnahme. „Wer international ganz vorne mit dabei sein will, braucht höchste Rechenleistung und Speicherkapazität. Mit ihrer Hilfe kommt die Wissenschaft in Fragen der Energie- und Mobilitäts- wie Umweltforschung schneller zu neuen Lösungen. Damit fügt sich der ForHLR perfekt in die Strategie des KIT ein.“

Die Kosten von rund 26 Millionen Euro für den Supercomputer hat sich der Bund mit dem Land Baden-Württemberg geteilt. Auch das Rechnergebäude haben beide gefördert. Hier wurde vor allem auf eine energieeffiziente Lösung gesetzt: das System kommt ohne zusätzliche Kältemaschinen aus und im Winter werden mit der Abwärme des Computers die Büroräume geheizt.