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Nutzerdaten einer App der Statistikseite Opensignal.com geben Aufschluss darüber, wer in Europa mobil am schnellsten surft. Deutschland schneidet dabei nicht gut ab, Spitzenreiter sind die Niederlande.

Deutschland belegt im Vergleich der LTE-Bandbreite europäischer Städte nur die hinteren Plätze. Berlin landet mit 16,8 Megabit pro Sekunde auf dem 24. Platz. Noch schlechter schneiden München mit 16,0 Megabit (Platz 26), Köln mit 15,9 Megabit (Platz 27), Dortmund/Essen mit 15,3 Megabit (Platz 29), Hamburg mit 12,4 (Platz 36) und Frankfurt am Main mit 11,4 Megabit (Platz 40) ab. Den LTE-Bandbreite-Vergleich führen ganz klar die Niederlande an. Den Haag, Amsterdam und Rotterdam sichern sich mit 31,5 Megabit, 30,2 Megabit und 27,2 Megabit Platz eins, zwei und vier. Die rumänische Hauptstadt Bukarest landet mit 28,4 Megabit Bandbreite auf Platz drei, die Österreichische Hauptstadt Wien belegt mit 26,8 Megabit Platz fünf.

(Bild: OpenSignal)
Schnelles Internet: Bis zu einer deutschen Stadt muss lange scrollen. (Bild: OpenSignal)

In Deutschland steht die vierte Mobilfunkgeneration LTE inzwischen bundesweit zur Verfügung. Maximal kann mit LTE Advanced eine Bandbreite von 300 Megabit pro Sekunde erreicht werden. LTE Advanced ist allerdings noch nicht in allen Städten verfügbar.

Ländervergleich zeigt das ganze Dilemma

Fasst man die durchschnittliche Geschwindigkeit landesweit zusammen, landen die Niederlande mit 23,10 Megabit pro Sekunde allerdings nur auf Platz vier, hinter Ungarn (28,13 Megabit pro Sekunde), Romänien (25,94 Megabit pro Sekunde) und Dänemark (25.04 Megabit pro Sekunde). Deutschland liegt weit abgeschlagen auf Platz 20 mit nur 13,58 Megabit pro Sekunde.

(Bild: OpenSignal)
Deutschland ist im Vergleich zum Spitzenreiter Ungarn nur halb so schnell im Netz unterwegs. (Bild: OpenSignal)

Betrachtet man im Ländervergleich die durchschnittliche Zeit, die Smartphones mit dem LTE-Netz verbunden sind, liegen die Niederlande mit 83,57 Prozent allerdings wieder deutlich an erster Stelle. Gefolgt von Ungarn mit 79,41 Prozent. Deutschland kommt mit lediglich 56,25 Prozent auf Platz 21.

(Bild: OpenSignal)
(Bild: OpenSignal)

Was bringt die Zukunft?

In vier Jahren soll der Nachfolger 5G kommerziell angeboten werden – mit einer Bandbreite von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde. Laut Branchenverband Bitkom wird 5G deine wesentliche technologische Grundlage für Entwicklungen im Bereich Industrie 4.0 und eine generelle verstärkte Vernetzung in strategisch wichtigen Bereichen wie Mobilität, Logistik, Energie und Medienverbreitung liefern. Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik VDE hat aber Bedenken, dass es 2020 5G-Netze in Deutschland geben und dass Deutschland dabei eine führende Rolle spielen wird. Im Rahmen der CeBIT warnte der Verband, dass Deutschland im weltweiten Innovationswettlauf zurückzufallen drohe.

Die Mobilfunk-Analyse-App OpenSignal ist im iTunes-Store und im Google-Play-Store kostenlos verfügbar.