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Nirgendwo veralten Technologien so schnell, wie in der sich ständig verändernden Software-Welt. Das ist der Grund, warum Vertreter der IT-Branche dazu raten, alle drei bis fünf Jahre das Unternehmen zu wechseln. Denn die Gefahr als Software-Entwickler ganze Generationswechsel von IT-Systemen zu verpassen, ist enorm hoch, wenn über Jahre mit den gleichen Frameworks und Programmiersprachen gearbeitet wird.

Die wesentlichen IT-Systeme einer Firma bestehen aus bestimmten Technologien, welche das Fundament des Unternehmens bilden. Als Erstes fällt intern die Entscheidung für ein Betriebssystem, danach wählt das Unternehmen passend dazu verschiedenste Technologien aus, mit denen es in Zukunft weiterarbeiten möchte. Hierbei wird zwischen Programmiersprachen wie Java oder PHP mit den jeweils dazugehörigen Frameworks gewählt (Spring oder Symfony) oder zwischen Datenbanken wie MySQL oder Oracle entschieden.

Die internen Software-Entwickler, welche mit den gewählten IT-Systemen tagtäglich arbeiten und diese dabei ständig weiterentwickeln, verwenden somit zwar hin und wieder neue Tools oder Bibliotheken, doch die Rahmen sind aufgrund der verwendeten Haupttechnologien eng gesteckt und kaum veränderbar. Für den Arbeitsalltag des ITlers ist das ausschlaggebend: Nach einigen Jahren erreichen nahezu alle der dauerhaft eingesetzten IT-Systeme eine enorm hohe Komplexität, sodass Änderungen der technischen Infrastruktur nur extrem mühevoll und unter hohen Risiken durchführbar sind. Komplette Neuentwicklungen sind nur in äußerst seltenen Fällen möglich. Meist erfordert dies eine wesentliche Änderung des Einsatzzweckes und hat teilweise enorme wirtschaftliche Einbußen zur Folge.

Solange die Software-Entwickler im selben Unternehmen angestellt sind, arbeiten sie also Tag für Tag mit den gleichen Technologien und Tools. So werden sie mit der Zeit absolute IT-Spezialisten auf diesem Gebiet. Das bedeutet aber auch, dass sie sich unfreiwillig Weiterbildung und Fortschritt entziehen, da keine Notwendigkeit vorliegt, neue Technologien und Systeme kennenzulernen.

Same, same – not different

Gibt es im Unternehmen keine Möglichkeit an Software-Projekten mit modernsten Technologien zu arbeiten, geht schnell der Anschluss an die rasanten Entwicklungen der Branche verloren. Als einzige Alternative bleibt dann lediglich die Chance, sich zusätzlich privat an aktuellen Software-Projekten zu beteiligen (etwa an Hackathons oder Open-Source-Projekten).

Fehlende Erfahrung in modernen Programmiersprachen, Datenbanksystemen, Frameworks, Tools usw. senken schnell den eigenen Marktwert – mit direkten Auswirkungen auf die persönlichen Jobchancen und Gehaltsmöglichkeiten. Dadurch dass Entwickler, die jahrelang im gleichen Unternehmen waren, über enormes Wissen der verwendeten Software-Systeme verfügen, werden sie für das Unternehmen quasi unersetzlich und genießen hohe Anerkennung. Solange kein Jobwechsel-Wunsch besteht, zeigt sich auch nicht, in welchem Teufelskreis sich die Entwickler befinden. Doch sich von dem bisherigen Unternehmen zu lösen und einen neuen Job in einer anderen, moderneren Firma zu finden, wird mit der Zeit erheblich erschwert.

Daher sollten Software-Entwickler spätestens alle drei bis fünf Jahre einen neuen Job wählen, um den Anschluss nicht zu verpassen.